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Die Gewinner des European Prize for Urban Public Space

von Markus Schraml
Der Sieger des europäischen Preises für städtischen öffentlichen Raum schafft eine Integration von Erinnerung, Freizeitmöglichkeiten und dem sozialen Ökosystem. © archigrest topoScape

In Polen und Spanien wurden die Siegerprojekte des diesjährigen European Prize for Urban Public Space umgesetzt. Es sind dies der „Park at the Warsaw Uprising Mound“ von topoScarpe und Archigrest sowie das „Beach improvement and redevelopment of the harbour edge“ in Porto do Son von CREUSeCARRASCO und RVR Arquitectos in der Kategorie „Seafront“ (Uferpromenade).

Am Gewinner in der Gesamtkategorie, dem „Park auf dem Hügel des Warschauer Aufstands“, schätzt die Jury besonders, dass hier ein öffentlicher Raum gestaltet wurde, der mit seiner Geschichte verknüpft ist. Es würde aber nicht nur der Vergangenheit Tribut gezollt, sondern gleichzeitig auch ein Stadtteil wiederbelebt. Dafür wurden Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg, die den Hügel formen, in Beton verwandelt, um die neuen Strukturen des Parks zu schaffen. Der Entwurf zielt darauf ab, dass der Raum und die Erfahrungen der Bürger Teil eines kollektiven Gedächtnisses werden und sich der Geschichte nicht durch Monumentalität, sondern durch eine materielle, ökologische und pädagogische Linse annähern.

Das Projekt in Warschau zeichnet sich dadurch aus, dass es die Komplexität des öffentlichen Raums erkennt, die aus mehreren Bedeutungs- und Interaktionsebenen besteht. © archigrest topoScape

Uferschutz und Freizeitort

In Bezug auf das Projekt in Porto do Son, das in der Kategorie „Uferpromenaden“ ausgezeichnet wurde, betonte die Jury das doppelte Ziel: die Renaturierung der Strandpromenade mit Dünen, die einen bestehenden Park schützen sollen, und die Wiederherstellung der Beziehung zwischen dem Hafen und der Gemeinde. Damit wird das zuvor mangelhafte Verhältnis zwischen Hafen und den städtischen Aktivitäten behoben. Die gewagte Entscheidung, die alte Mauer, die die Stadt vor besonders rauer See schützt, zu erhalten und die neuen Einrichtungen auf der Rückseite anzusiedeln, wird von der Jury hochgelobt.

Das Projekt zeige laut Jury ein tiefes Verständnis für die Notwendigkeit, Architektur und Küstenschutzanlagen zu integrieren. Gleichzeitig wird allen Mitgliedern der Gemeinschaft der Zugang zum Wasser ermöglicht, indem dieses Erlebnis so eng wie möglich mit dem städtischen Gefüge verknüpft wird.

Im vergangenen Juni wählte die Jury aus insgesamt 297 eingereichten Projekten zehn Finalisten aus, fünf aus jeder Kategorie des Preises. Darüber hinaus wählte die Jury aufgrund ihrer hohen Qualität weitere 20 Projekte aus der allgemeinen Kategorie aus. Alle werden in das digitale Archiv, den Katalog und die Wanderausstellung der aktuellen Ausgabe aufgenommen.



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