Der österreichische Automobilpreis „Marcus“ wurde diesen März zum 11. Mal verliehen. 46 Autos, die 2022 auf den nationalen Markt gekommen sind, wurden dafür von Fachleuten des Automobilclubs ÖAMTC nach den Kriterien Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit geprüft und bewertet. „Interessierte stehen vor einer immer größer werdenden Vielfalt an Antriebs- und Ausstattungskonzepten. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bietet der Marcus mit einer transparenten und objektiven Bewertung eine gute Orientierung“, betont ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.
Als Marcus-Sieger der Gesamtwertung gingen der MG4 Electric (Kleinwagen & Kompaktklasse), der MG5 Electric (Mittelklasse), der Kia Niro (SUV & Crossover) und der Škoda Enyaq Coupé iV (Luxusklasse) hervor. Die Gesamtwertung setzt sich aus einer Sicherheits-, Wirtschaftlichkeits- und Umweltwertung zusammen. Bei den Sicherheitsmerkmalen wurde die Serien-Ausstattung anhand von 38 definierten Merkmalen bewertet. Grundlage für die Bewertung in den anderen beiden Kategorien waren Verbrauchsmessfahrten der Redaktion des ÖAMTC-Mobilitätsmagazins auto touring. Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit flossen zusätzlich Faktoren wie Listenpreis, Kilometerleistung und Wertverlust in die Bewertung ein. Bei der Umweltfreundlichkeit wurden die Neuheiten mit dem geringsten CO2-Ausstoß ausgezeichnet, bei E-Autos wurde dazu ein aus dem Stromverbrauch errechnetes CO2-Äquivalent herangezogen.
Ein zweiter „Marcus“ in jeder Fahrzeugklasse wurde von den ÖAMTC-Mitgliedern vergeben. Sie konnten aus allen Neuerscheinungen 2022 ihren Favoriten online auswählen. Die Sieger lauten BMW 2er Active Tourer (Kleinwagen & Kompaktklasse), BMW i4 Gran Coupé (Mittelklasse), BMW X1 (SUV & Crossover) und VW ID. Buzz (Luxusklasse). Rund 55.000 Mitglieder haben ihre Stimme abgegeben. Der Vergleich zwischen Profi- und Mitglieder-Wertung zeigt, wie groß der Unterschied zwischen technisch fundierter Überprüfung und den Vorlieben in der Bevölkerung ist. Auf jeden Fall kann der bayrische Autobauer mit diesem Ergebnis höchst zufrieden sein.
Zusätzlich wurde von einer Fachjury die Robert Bosch GmbH für die unternehmerische Gesamtleistung in Bezug auf zukunftsweisende Technologien im Automobilsektor mit dem Wegweiser ausgezeichnet. „Die Robert Bosch GmbH hat über Jahrzehnte eine Innovationsführerschaft inne. Bosch meldet jedes Jahr weltweit mehrere Tausend Patente an, zählt zu den Top Ten-Unternehmen mit den meisten Anmeldungen beim europäischen Patentamt und hat bei unzähligen Innovationen Pionierarbeit geleistet – z. B. automatisiertes Fahren, Fond-Airbag, partikelarme Bremse, vollautomatisches Parken, Fahrrad-ABS und Schräglagen-ABS für Motorräder“, begründet Schmerold die Auszeichnung.
Die Fachjury unter Vorsitz von ÖAMTC-Cheftechniker Thomas Hametner bestand aus Walter Böhme (ÖVK), Herbert Demel, Bernhard Geringer (Technische Universität Wien), Reinhard Kolke (ADAC e.V.), Cornelia Lex (Technische Universität Graz) und Peter Schoeggl (AVL List GmbH).