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Die Vorstellungswelt der Generation Z

von Markus Schraml
Generation Z auf dem Vormarsch. © Knoll

Um zu verstehen, was junge Menschen, die auf dem Sprung ins Berufsleben stehen, von ihren zukünftigen Büros und Arbeitsabläufen erwarten, muss man die generelle Vorstellungswelt der Generation Z begreifen. Der beste Weg dazu ist, sie selbst zu Wort kommen zu lassen. Genau das hat der US-amerikanische Möbelhersteller Knoll getan und im Rahmen seiner Workplace Research mit über 60 Gen Zers in den USA gesprochen und dabei ein Bild ihrer Einstellungen, Motivationen und Wünsche erhalten.

Als Mitglieder der Schublade Generation Z werden Menschen bezeichnet, die ca. zwischen 1995 und 2012 geboren wurden (die Grenzen der Generationen-Labels sind unscharf). Sie liegt zwischen den Millennials und der gerade entstehenden Generation Alpha. Gen Zers sind mit digitalen Technologien groß geworden. Sie kennen keine Welt ohne Smartphones oder Internet. In den USA und Kanada macht diese Bevölkerungsgruppe um die 20 % aus. Mit einem Alter zwischen 10 und 25 haben die Ältesten dieser Gruppe gerade den Arbeitsmarkt betreten.

Gen Zers sind gut ausgebildet. Es wird prognostiziert, dass jede(r) Zweite eine Hochschulausbildung haben wird, was einem Anstieg von fast 20 % innerhalb einer Generation entspricht. Mobilität spielt eine große Rolle – angeblich sollen Menschen der Gen Z 18 Jobs, 6 Berufskarrieren und 15 Häuser im Laufe ihres Lebens haben. Das bedeutet, dass sie etwa alle 2,5 Jahre ihren Job und alle 7,5 Jahre komplett ihren Beruf wechseln. Diese Digital Natives verbringen 7,5 Stunden am Tag vor einem Bildschirm und sind auf fünf Geräten / Plattformen gleichzeitig unterwegs. Technologie ist nicht nur einem Bereich vorbehalten. Sie bestimmt sowohl das Privat- als auch Berufsleben. Gen Zers legen Wert auf Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion – dies wird auch von einem Arbeitsplatz erwartet.

Im Verlauf der zahlreichen Interviews, die das Knoll Research-Team führte, kristallisierten sich fünf kennzeichnende Bereiche heraus – die sogenannten 5Gs: Gaming, Gender, Gigs, Giving und Green (Spielen, Geschlecht, kurzfristige Auftragsarbeit, Geben und Grün). Ein interessantes Ergebnis der Untersuchung war, dass ein Großteil der jungen Menschen trotz Pandemie optimistisch in die Zukunft blickt. Sie sehen sich als diejenigen, die etwas verändern können und müssen. Dieses Selbstbild gibt Hoffnung für die Welt. Dabei sind sich viele der Gen Zers ihrer privilegierten Situation bewusst und wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben. In Bezug auf die Arbeitswelt wird durch die hohe Gaming-Kompetenz zum Beispiel die Gen Z das Thema digitale Konnektivität vorantreiben, vor allem im Hinblick auf neue Ansätze für Teamarbeit, Lernen, Training und Leadership. Geschlechtliche Gleichberechtigung, Inklusion und Vielfalt werden im Fokus stehen. Arbeitgeber*innen müssen neue unternehmerische Elemente anbieten, um die Entwicklung dieser neuen Arbeitnehmer*innen zu fördern. Gen Zers fordern Unternehmenskulturen, die nicht nur auf den Profit schauen, sondern dem Ziel eines größeren Ganzen folgen. Schließlich wird es vor allem auch darum gehen, Veränderungen in den Unternehmen zu starten oder weiterzuverfolgen, die dem Schutz unseres Planeten dienen. Denn die Umwelt hat für die Gen Z eine enorm hohe Priorität.

„Was wir in unserer Untersuchung entdeckt haben, ist, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Gen Z eine ganze Reihe von Faktoren beinhalten: Es ist Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Gamification, individuelle Anerkennung, all das und noch mehr“, heißt es in der Studie zusammenfassend. Mit ihren eigenen Anschauungen und ihrer Leidenschaft, sich zu unterscheiden, wird die Generation Z einen enormen, vermutlich positiven Einfluss nicht nur auf die Arbeit, sondern die Welt insgesamt haben.


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