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Dorte Mandrup ist Architektin des Jahres

von redaktion
Dorte Mandrup

Im Rahmen der Iconic Awards 2021, die vom deutschen Rat für Formgebung ausgelobt werden, entschied die Jury auch über die „Architects of the Year“. In diesem Jahr ist es das 1999 gegründete und seitdem vielfach prämierte dänische Architekturbüro von Dorte Mandrup. Sie ist international vor allem für ihre skulpturalen Bauten bekannt, die mitunter an sehr archaisch anmutenden Orten stehen. Neben Projekten für Bildung und Arbeit sind es prestigeträchtige Bauten im Kulturbereich, mit denen das Studio immer wieder für Aufsehen sorgt.

Dorte Mandrups Zugang zur Architektur wird oft als „hands-on“ bezeichnet. Sicher haben auch ihre Studien in Bildhauerei und Keramik sowie der Medizin Einfluss auf ihre Perspektive. In der Firmenphilosophie des Studios wird das Ziel betont, Räume zu schaffen, die ästhetisch ansprechend, kontextuell relevant sind und auf die sich Menschen gerne einlassen möchten.

Nonkonforme Humanistin

Mandrup schloss ihr Studium an der Aarhus School of Architecture in Dänemark 1991 ab. Acht Jahre später gründete sie ihr Studio in Kopenhagen, in dem sie bis heute Creative Director ist. In dieser Funktion zeichnet sie für alle Projekte verantwortlich. Sie nimmt oft an öffentlichen Debatten teil und vermittelt so auch außerhalb des Büros ihre humanistischen, nonkonformistischen Einstellungen. 2018 war sie Headliner der kuratierten internationalen Ausstellung der Architekturbiennale in Venedig.

Mandrup ist stellvertretende Vorsitzende des Louisiana Museum of Modern Art, Mitglied des Historic Buildings Council in Dänemark, Vorsitzende des Mies van der Rohe Award 2019, außerordentliche Professorin an der Royal Danish Academy of Fine Arts und hält häufig Gastprofessuren im Ausland. Jüngst wurde sich auch in die Jury des Daylight Award 2022 berufen.

Skulptur und Material

Dorte Mandrup beschreibt ihre Arbeit als „von einer formalen Unruhe geprägt, die sich in einer tiefgreifenden kontextuellen Analyse und einem explorativen Prototyping materialisiert. Diese Beschäftigung mit der Erforschung der skulpturalen und materiellen Qualitäten der Architektur führt zu Räumen, die ihre Umgebung und die Bedingungen, aus denen sie entstehen, in den Vordergrund stellen.“

In der Jurybegründung heißt es, dass dieser Ansatz zu solch spektakulären Bauten wie „The Whale“, dem „Ilulissat Icefjord Centre“ oder dem „Karlskrona Culture House and Library“ führe, „die den Betrachter staunen und zuweilen sogar träumen lassen. Doch um solche Projekte ins Leben zu rufen, bedarf es nicht nur einer kreativen visionären Kraft, sondern auch einer gehörigen Portion an Kühnheit, Überzeugungskraft und dem unbedingten eisernen Willen zur Realisation. Es ist diese seltene Konstellation an Fähigkeiten und Eigenschaften, die Dorte Mandrup zu solchen herausragenden Leistungen befähigt, mit denen sie die Welt bereichert.“

Die Ehrung der Preisträger*innen der Iconic Awards 2021 findet am 11. Oktober 2021 in München statt.


Dorte Mandrup about the Icefjord Centre, 2018. © La Biennale Architetture di Venezia

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