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Wie wir besser schlafen!

von Markus Schraml
Hästens Vividus, 2016

Schlafmangel hat einen negativen Einfluss auf unser Immunsystem und stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig gut zu schlafen. Denn im Schlaf erneuern sich unsere Zellen, wir speichern Gelerntes ab und erholen uns – auch von Krankheiten. Viele Menschen in der modernen Welt leiden an Schlafproblemen. Was können wir tun, um besser zu schlafen?

Dr. Michael J. Breus (Sleep Doctor™) ist Schlafexperte und weiß, dass Schlaf buchstäblich alle Bereiche des Lebens beeinflusst. „Er betrifft jedes Organ und jeden Krankheitszustand. Alles, was Sie tun, machen Sie mit guter Nachtruhe besser. Schlaf wirkt sich auf Ihre körperliche Verfassung aus“, sagt Breus im formfaktor-Exklusivinterview. „Bei Schlafmangel erhöht sich die Reaktionszeit, bei Männern ist der Testosteronspiegel niedriger und Schmerzen werden schlimmer. Gedächtnisdefizite, mangelnde Aufmerksamkeit, schlechte Konzentration und das Lernen fällt schwerer. Schließlich leiden alle unsere Emotionen unter zu wenig Schlaf. Mehr Depressionen, mehr Angst, mehr schlechte Entscheidungen sind die Folge.“

Bett ist nicht gleich Bett

Neben einem ausgeglichenen, erfüllten Leben ist für guten Schlaf ein hochwertiges Bett inklusive guter Matratze eine wichtige Voraussetzung. Breus spricht davon, dass Schlaf eine aktive Leistung ist und vergleicht ihn mit dem Laufsport: „Als Läufer kann ich in meinen Flip-Flops ein Rennen laufen, mit einem Radio am Arm, meine Zeit jedoch wird schlecht sein. Aber wenn ich die richtigen Laufschuhe, Klamotten und einen guten Song im Kopf habe, dann fliege ich. Gleiches gilt für den Schlaf. Man benötigt die beste Ausrüstung, um die besten Ergebnisse zu erzielen.“ Folgt man dieser Argumentation, dann dürfte man beim Thema Bett eigentlich keine Kompromisse eingehen. „Schlafdoktor“ Breus ist einer jener Experten, die mit dem schwedischen Bettenhersteller Hästens zusammenarbeiten und mit ihrem Know-how das Familienunternehmen, dessen Geschichte bis ins Jahr 1852 zurückreicht, unterstützen. Denn der Anspruch von Jan Ryde, der die Firma in fünfter Generation leitet, geht über den reinen Verkauf von Betten hinaus. Er möchte seine Kund*innen in umfassender Weise zu einem guten Schlaf verhelfen.

Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit

„Die Unternehmensphilosophie, die unseren Betten zugrunde liegt, fußt auf dem Wunsch, das Leben der Menschen insgesamt zu verbessern. Es ist ein universaler Anspruch“, betont Ryde im Rahmen eines Gesprächs am Firmensitz in Köping. Im Zentrum dieses Anspruchs steht aber dennoch die Produktion hochwertiger Betten und Matratzen. Zum Einsatz kommen nahezu ausschließlich natürliche Materialien wie Rosshaar, Wolle, Baumwolle, Flachs und Kiefernholz aus Schweden. Das handwerkliche Wissen und Können ist maßgeblich für die hohe Qualität der Hästens-Betten verantwortlich. Und da sie sehr lange Zeit in Verwendung bleiben, sind sie auch äußerst nachhaltig. „Wir schätzen, dass es über eine halbe Million Hästens-Betten auf der Welt gibt. In den 90er-Jahren wollten wir herausfinden, wie alt das ältestes Hästens-Bett ist. Und wir fanden ein Bett, das im Jahr 1902 von Per Thure Janson produziert worden war. Wir wollten es kaufen, aber der Architekt, dem es gehört, wollte es lieber weiter benutzen. Nächstes Jahr wird dieses Bett 120 Jahre alt. Meine Tante schläft in einem Hästens-Bett, das 70 Jahre alt ist“, erzählt Ryde.

 

Markenidentität durch Blue Check

Auch viele Hollywood-Größen, die dafür bekannt sind, sich mit dem Thema Gesundheit intensiv auseinanderzusetzen, schlafen in einem Hästens. Etwa Brad Pitt, George Clooney oder auch der portugiesische Fußballstar Cristiano Ronaldo. Das bekannteste Markenzeichen eines Bettes von Hästens ist das Blue Check-Muster, also das blau-weiße Karo. Eingeführt hat es Jan Rydes Vater Jack in den 1970er-Jahren. „Es war ein Statement, das sagte, das ist etwas Besonderes, etwas anderes, etwas Unglaubliches. Anfänglich mochten die Leute dieses Muster nicht. Fanden es sogar hässlich. Das änderte sich, als die Menschen dem Innenleben eines Bettes mehr Beachtung schenkten“, sagt Ryde und betont, dass der Design-Fokus bei Hästens vor allem auf der Funktion liege.

„Design dient der Verbesserung unserer Betten. Wie können wir sie noch haltbarer, noch komfortabler machen. Dabei geht es um Feintuning. Wichtig ist auch, dass wir uns jedes Jahr oder jedes zweite Jahr selbst fragen, was macht den Komfort dieses Bettes aus“, erläutert Ryde. „Wenn wir mit Designern zusammenarbeiten, müssen diese sich wirklich mit der Marke identifizieren, sozusagen auf einer spirituellen Ebene. Sie müssen den Spirit von Hästens verstehen. Deshalb sind sie oft bereits Kunden oder Fans der Marke.“ In der Vergangenheit arbeitete Hästens zum Beispiel mit Lars Nilsson, Bernadotte & Kylberg oder Ilse Crawford zusammen.

 

Alltagsstress, Kaffee und Alkohol

„Unsere Betten haben sicherlich hervorragende Qualitäten, aber 80 % der Faktoren, die unseren Schlaf beeinflussen, sind andere“, gibt Ryde zu. Deshalb bemüht sich das Unternehmen, die Themen Schlaf und Erholung aus unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten und immer mehr Know-how aufzubauen. Laut Dr. Michael J. Breus gibt es drei Hauptfaktoren, die den Schlaf negativ beeinflussen: Koffein, Alkohol und Angst. „Die meisten Leute wissen es nicht, aber Koffein hat eine Halbwertszeit von 6-8 Stunden. Also wenn Sie um 14 Uhr Kaffee trinken, ist wahrscheinlich noch die Hälfte davon um 22 Uhr im Körper.“ Mit dem Alkoholkonsum sollte mindestens drei Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen Schluss sein. Und die Angst sei überhaupt die wichtigste Einflussgröße heutzutage: „Wir alle stehen unter enormem Stress, besonders jetzt, und obwohl wir ihn vielleicht nicht spüren, ist er da und beeinflusst unseren Schlaf. Insbesondere wenn die Menschen ins Bett gehen, kommen alle Gedanken des Tages wieder hoch. Dadurch steigt die Herzfrequenz, die Atmung beschleunigt sich usw. und das steht dem guten Schlaf massiv im Weg“, erklärt Breus.

Je besser der Schlaf, desto besser das Leben.
Jan Ryde

Entspannende Frequenzen über die App

Eine Möglichkeit, schon im Vorfeld Stress abzubauen, ist durch Musik und Töne bestimmter Frequenzen. Deshalb hat Hästens gemeinsam mit dem Kardiologen und Mathematiker Dr. Jussi Eerikäinen sowie dem Coach und Mentor Peter von Ah eine sogenannte „Restore App“ entwickelt, die sich jeder / jede gratis auf das Smartphone herunterladen kann. Basierend auf Eerikäinens Forschungen kombiniert diese App bestimmte Frequenztöne und Musik, um Menschen zu helfen, Konzentration, Kreativität, Produktivität, Stressmanagement und Entspannung wieder herzustellen und dadurch die Schlafqualität zu verbessern. „Musik erzeugt Frequenzen, die uns beeinflussen. Auch unsere Gedanken und Gefühle produzieren Frequenzen und wir können unsere Stimmungen mit Musik beeinflussen. Die Hästens Restore App haben wir mit dem Ziel entwickelt, den Menschen zu helfen, ihre Stimmung über den gesamten Tag zu optimieren“, sagt Eerikäinen im formfaktor-Exklusivinterview.

Das menschliche Gehirn besitzt elektrische Aktivität, die mittels der Elektroenzephalografie (EEG) gemessen werden kann. „Unser Protokoll verwendet Tonfrequenzen, um die dominante Geschwindigkeit des Gehirns durch einen komplexen neuronalen Prozess namens Frequency Following Response oder FFR abzustimmen“, erklärt Eerikäinen. „Konfrontieren wir das Gehirn mit einem rhythmischen Reiz, beispielsweise einem pulsierenden Ton, so reproduziert das Gehirn den Rhythmus in elektrischen Impulsen und synchronisiert sich mit dem Ton.“ Die programmierten Frequenzen in der „Restore App“ sind in sanften Musikstücken und Naturklängen eingebettet. Sie laufen im Hintergrund mit. Benutzer*innen können den Soundtracks lauschen, während ihr Gehirn gleichzeitig beruhigende Frequenzen aufnimmt. Dadurch sollen sie sich entspannen und schließlich nachts auch besser schlafen können.

Bestimmte Frequenzen helfen Stress abzubauen – die „Hästens Restore App“ unterstützt dabei und kann gratis heruntergeladen werden. © Hästens

Umweltfreundlich wachsen

Trotz aller Spiritualität, die in der Unternehmenskultur von Hästens eine wichtige Rolle spielt, geht es am Ende des Tages natürlich nach wie vor um das Verkaufen von Betten. Und in dieser Beziehung befindet sich die schwedische Firma auf einem ambitionierten Expansionskurs. „Wir wachsen weiter, derzeit sind wir in über 40 Ländern vertreten. Das Ziel ist, in allen Ländern vertreten zu sein. Unsere Expansionsrate lag früher bei über 66 % pro Jahr. Diese Rate wollen wir steigern. Dazu müssen wir unsere Fabrik ausbauen. Das wollen wir aber umweltfreundlich tun. Wir wollen die Wege der Rohstoffe zur Produktionsstätte verringern. Deshalb werden wir auch an anderen Standorten produzieren, um die Herstellung näher zu den Konsumenten zu bringen. Derzeit transportieren wir noch zu viel. Das ist schlecht für den Planeten“, räumt Jan Ryde ein.

Jan Ryde leitet das Familienunternehmen in fünfter Generation. © Hästens

Das richtige Bett

In einem Hästens-Bett zu schlafen will übrigens „gelernt“ sein. Die Matratzen des Herstellers mit ihren Taschenfederkernen (großteils aus recyceltem Stahl) sind weicher als die Matratzen, auf denen sich Europäer*innen gewöhnlich betten. Deshalb dauert es eine Weile, bis sich der Körper an das neue Liegegefühl anpasst. Dann aber profitieren die Nutzer*innen von einem hervorragenden Schlaf. Oder um es mit den Worten des Schlafexperten Breus zu sagen, die Frage lautet nicht hart oder weich, sondern – ist die Wirbelsäule richtig ausgerichtet. „Wenn Ihre Wirbelsäule richtig ausgerichtet ist, können sich die Muskeln, die den ganzen Tag angespannt sind, endlich entspannen. Dann bekommen sie Nahrung, die Zellerneuerung findet statt usw. Wenn sie nicht richtig ausgerichtet ist, passiert nichts von all diesen wichtigen Dingen. Darüber hinaus versucht das Gehirn permanent, die Wirbelsäule auszurichten und wenn dies nicht möglich ist, bewegen Sie sich ständig hin und her“, erklärt Breus und rät, in ein Hästens SleepSpa zu gehen und einfach mal probe zu liegen. Denn erst wenn man darauf liegt, könne man feststellen, welches Bett das individuell richtige ist.

Am 22. März 2022 feiert Hästens das 170-jährige Firmenjubiläum.

 

Dieser Artikel kam im Zuge einer Einladung von Hästens ins schwedische Köping zustande.


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