Bei Porsche läuft derzeit alles unter dem 70-jährigen Bestandsjubiläum. Der Jubiläumskalender ist voll und der Anlass wird mit einer ganzen Reihe von Events gebührend gefeiert. Etwa mit einer Sonderausstellung im Porsche Museum, mit einem 911er Speedster Concept und auch der bisher als Mission E bekannte Elektrosportler hat seinen Seriennamen bekommen: Er heißt Taycan.
Die elektrische Seele von Porsche
Aus der Konzeptstudie „Mission E“, der Name steht mittlerweile für die gesamte Elektro-Offensive von Porsche, wird Taycan. Das „lebhafte Fohlen“ so die Bedeutung, der aus dem Türkischen kommenden Wortkombination, greift das Zentrum des Porsche-Wappens auf: Seit 1952 ist hier ein springendes Pferd zu sehen.
Zwei permanente Synchronmotoren (PSM) mit einer Systemleistung von mehr als 600 PS (440 kW) beschleunigen das Elektrofahrzeug in deutlich weniger als 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und in unter zwölf Sekunden auf 200 km/h. Hinzu kommt eine von Elektroautos bisher unerreichte Dauerleistung. Mehrere Beschleunigungsvorgänge direkt hintereinander sind ohne Leistungsverlust möglich. Die maximale Reichweite beträgt über 500 Kilometer gemäß NEFZ. Der Sportwagen mit Allradantrieb verfügt über eine 800-Volt-Architektur und ist für das Laden am Schnellladenetz vorbereitet. Hier lässt sich in rund vier Minuten Energie für 100 Kilometer Reichweite nachladen (nach NEFZ).
Porsche plant, bis 2022 mehr als sechs Milliarden Euro in Elektromobilität zu investieren. Damit verdoppelt das Unternehmen die ursprünglich vorgesehenen Aufwendungen. Im Porsche-Stammwerk in Zuffenhausen werden derzeit eine neue Lackiererei und eine eigene Montage für den Taycan errichtet. Das bestehende Motorenwerk wird für die Herstellung der Elektroantriebe ausgebaut, der Karosseriebau erweitert.




Speedster mit Tradition
Ein weiteres Geschenk zum 70er ist der Porsche 911 Speedster Concept. Es handelt sich um eine fahrbereite Studie eines besonders offenen Sportwagens. Er schlägt die Brücke vom Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster von 1948 bis in die Gegenwart. Mit seiner puristischen Konzeption und in historisch korrekter Ausführung spiegelt der 911 Speedster Concept den Markenkern des Stuttgarter Sportwagenherstellers präzise wider. Zu den charakteristischen Details im Design gehört der verkürzte Scheibenrahmen mit abgesenktem Windlauf und entsprechend verkleinerten Seitenscheiben. Er verleiht der Sportwagenstudie ein nochmals gedrungeneres Profil. Die Lackierung in den klassischen Farbtönen GT-Silber und Weiß zitiert die frühen Rennwagen von Porsche – ebenso wie viele Details, angefangen vom mittig in der Fronthaube platzierten Tankverschluss im Stil der 50er Jahre über Außenspiegel in klassischer „Talbot“-Form bis hin zur speziellen Ausführung der Hauptscheinwerfer. Ein Serienmodell des 911 Speedster Concept könnte möglicherweise 2019 vorgestellt werden.
„70 Jahre Porsche Sportwagen“
Ein zentraler Punkt im Reigen der Feierlichkeiten ist sicher die Sonderausstellung im Porsche Museum. Unter dem Titel „70 Jahre Porsche Sportwagen“ präsentiert das Unternehmen zahlreiche Geschichten und Meilensteine, mit denen Porsche die Entwicklung des Sportwagens bis heute maßgeblich prägt. Im Mittelpunkt stehen dabei herausragende Porsche-Entwicklungen der vergangenen sieben Jahrzehnte. Mehr als 75 Exponate – vom legendären Porsche 356 „Nr. 1” Roadster von 1948 bis hin zum rein elektrischen Porsche Taycan – geben Einblicke in Historie und mögliche Zukunft der Marke. Übrigens als einer von wenigen Autoherstellern auf der Welt besitzt Porsche mit dem 356 „Nr. 1“ Roadster das erste jemals gebaute Fahrzeug der eigenen Marke im Original. Neben der Ausstellung in Stuttgart-Zuffenhausen (bis 6. Jänner 2019) gibt es auch Sonderschauen in Wolfsburg und im Porsche Werk Leipzig.



Und das Feiern geht weiter: Beim „Festival of Speed“ im englischen Goodwood wird das Jubiläum vom 12. bis 15. Juli ebenso gefeiert wie bei der „Rennsport Reunion“ in Kalifornien vom 27. bis 30. September. Den Abschluss bildet die „Sound Nacht“, die erstmals in der Porsche Arena in Stuttgart am 13. Oktober ausgetragen wird.