Home Innovation Erstes Wohnprojekt aus dem 3D-Drucker

Erstes Wohnprojekt aus dem 3D-Drucker

von Markus Schraml

Im niederländischen Eindhoven entsteht das weltweit erste 3D-gedruckte Wohnprojekt, das auch bewohnt werden wird. Die Umsetzung des ersten von fünf geplanten Häusern soll noch in diesem Jahr starten. Das Vorhaben trägt den Namen „Project Milestone“ und wird von den Partnern Stadt Eindhoven, Technische Universität Eindhoven, dem Bauunternehmer Van Wijnen, der Immobilienfirma Vesteda, Materialspezialisten Saint Gobain-Weber Beamix und dem Ingenieurbüro Witteveen+Bros gemeinsam umgesetzt.

Erstbezug Mitte 2019

Das Projekt entsteht über die nächsten fünf Jahre im Eindhovener Stadterweiterungsgebiet Meerhoven. Das erste Gebäude wird ein einstöckiges Haus sein und kann voraussichtlich Mitte 2019 bezogen werden. Die restlichen vier Häuser werden mehrstöckig gebaut. Immobilienmanager Vesteda ist der voraussichtliche Käufer und will die Häuser weitervermieten. Die Wohnungen aus Beton unterliegen allen üblichen Bauvorschriften und sollen den Anforderungen und Vorstellungen heutiger Bewohner in puncto Komfort, Ausstattung, Qualität und Preis gerecht werden.

Organisch-unregelmäßiges Design

Das Design der Häuser wirkt auf ersten Visualisierungen recht ansprechend und ist unregelmäßig-organisch. Freundliche Fundstücke in einer grünen Landschaft. Die unregelmäßige Form wird erst durch den 3D-Druck möglich, denn auf diese Weise kann nahezu jede beliebige Form hergestellt werden. Die Ansprüche an Qualität und Nachhaltigkeit sind hoch, so werden die Gebäude keine Erdgasversorgung haben – etwas ziemlich seltenes in den Niederlanden.

Bauprojekt als Forschungstreiber

Das Projekt dient gleichzeitig auch der Forschung in Sachen Beton-Druck und wird weitere Innovationen hervorbringen. Und da die Häuser hintereinander gebaut werden, können neu gewonnene Erkenntnisse schon auf das jeweils nächste Haus angewendet werden. Die Bauteile des ersten Gebäudes werden allesamt mit dem Beton-Drucker der Universität gedruckt. Es soll jedoch Zug um Zug jegliche Bautätigkeit an die Baustelle verlagert werden, sodass das letzte Haus schließlich vollständig an der Baustelle realisiert wird, inklusive des Druckens.

Wendepunkt in der Baubranche

Der 3D-Druck mit Beton könnte ein potenzieller Wendepunkt in der Baubranche sein. Neben der Möglichkeit nahezu jede erdenkliche Form herzustellen, können auch sehr feine Betonstrukturen entworfen und umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, dass alle Arten, Qualitäten und Farben von Beton in einem einzigen Produkt gedruckt werden können. Das heißt, verschiedenste Funktionen können in nur einem Bauelement untergebracht werden. Auch der Individualisierungsgrad ist sehr hoch und das bei sehr geringen Extrakosten. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Nachhaltigkeit, da hier viel weniger Beton und also viel weniger Zement benötigt wird, was die CO2-Emissionen, die bei der Zementproduktion entstehen, reduziert.

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