Als erster Automobilhersteller wird Volvo neuer Partner von Breathe Battery Technologies (einem Spin-off des Imperial College London) und erhält damit Zugang zur patentierten algorithmus-gestützten Ladesoftware des Unternehmens. Die Technik soll die Ladezeit um bis zu 30 % verkürzen (abhängig vom Batteriepaket) und in der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen des schwedischen Autobauers zum Einsatz kommen. Die Software wird in die von Volvo Cars entwickelte Batteriemanagement-Plattform integriert. Dabei soll die Ladezeitreduktion keine Auswirkung auf die Energiedichte und die Reichweite der Hochvoltakkus haben.
Die Zusammenarbeit mit Breathe ergab sich aus der jüngsten Investition des Volvo Cars Tech Fund, mit dem sich der schwedische Premium-Automobilhersteller an vielversprechenden Start-ups beteiligt. Volvo erhält auch Zugang zum Flagship-Produkt Breathe Charge. „Die Investition in und kommerzielle Partnerschaft mit Breathe macht die Ladeleistung unserer Fahrzeuge noch wettbewerbsfähiger und hilft uns, eine bekannte Sorge vieler E-Autofahrer zu adressieren“, sagt Ann-Sofie Ekberg, CEO des Volvo Cars Tech Fund. Neben der Reichweite sind die noch immer relativ langen Ladezeiten ein Hindernis für einen durchschlagenden Erfolg von E-Autos. Sollte dieser eintreten, dann stellt sich wiederum die Frage nach dem Strombedarf. Denn um im Hinblick auf die Emissionen einen tatsächlichen Vorteil gegenüber hoch entwickelten Verbrennern zu haben, muss der Strom zur Gänze aus sauberen Quellen kommen. Was zum Beispiel in Deutschland höchst umstritten ist.
Dynamische Echtzeit-Steuerung
Im Gegensatz zum stufenweisen Laden, das sich auf vorher festgelegte Regeln stützt, nutzt die Software von Breathe adaptives Laden zur dynamischen Echtzeit-Steuerung der Batterie. Mithilfe von Algorithmen regelt die Software den Ladevorgang in Abhängigkeit des Batteriezustandes. So wird auch das Risiko einer sogenannten Lithiumplattierung vermieden, die die Leistung und Lebensdauer der Batterie belastet.
Die Breathe-Technik hat mehrere Vorteile: Sie kann eingesetzt werden, ohne dass das Design der Batteriepacks geändert oder zusätzliche Materialien aufgebaut werden müssen. Zudem ist sie vollständig kompatibel mit der Hardware der nächsten Generation von Elektroautos und lässt sich problemlos skalieren. Alles in allem soll das schnellere Aufladen über den gesamten Lebenszyklus der Batterie anhalten, ohne deren Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen.
Dr. Ian Campbell, CEO von Breathe Battery Technologies, kommentiert die neue Partnerschaft so: „Der Einsatz unserer Technik in großem Maßstab auf der EV-Plattform der nächsten Generation von Volvo öffnet die Türen zu innovativen Fahrzeugdesigns und Leistungsverbesserungen.“