Home Architecture Grünes Holz-Hybrid-Wohnquartier von AllesWirdGut / Gerner Gerner Plus in Wien

Grünes Holz-Hybrid-Wohnquartier von AllesWirdGut / Gerner Gerner Plus in Wien

von Markus Schraml
Rote Emma, AllesWirdGut, Gerner Gerner Plus

Das Wiener Architekturbüro AllesWirdGut hat in Arbeitsgemeinschaft mit Gerner Gerner Plus den 1. Platz bei einem Bauträgerwettbewerb zur Gestaltung eines neuen Wohnquartiers im 22. Wiener Bezirk gewonnen. Der Projekttitel „Rote Emma“ bezieht sich auf die Kartoffelsorte, die auf diesem Grundstück früher angebaut wurde. Die Architekten spielen damit auf die gesellschaftliche und kulturelle Geschichte des Standorts an.

Die Baukörper werden in Holz-Hybrid-Bauweise gefertigt. Das bedeutet, auf einen Stahlbetonskelettbau kommen Holztrennwände und Holzriegelbauteile. Zentrale Punkte des Entwurfs sind die Reduktion der Trakttiefe, sodass eine größere Fassade entsteht, was Platz für ein zusätzliches Zimmer schafft. Außerdem liegt der Fokus auf der Gestaltung der Balkone, die als vollwertige Räume im Freien ausgebaut werden sollen. Mittels Windschutzwand und Pflanztrog soll der Balkon zu einer essenziellen Erweiterung des Wohnraums gemacht werden. Das Erdgeschoß wird barrierefrei sein und eine Reihe von sozialen und kulturellen Angeboten beherbergen. Diese durchgehend mit einer Geschosshöhe von vier Metern ausgeführte Sockelzone soll neben Einrichtungen wie Kindergarten, Volkshochschule, Veranstaltungszentrum und Einkaufsmöglichkeiten auch gemeinschaftlich nutzbare Räume enthalten. Derartige Räume finden sich auch auf jeder Etage der Baukörper: Mögliche Nutzungen sind Küche, Musikraum, Bibliothek oder für sportliche Aktivitäten. Zudem soll ein vermietbarer Coworking Space eingerichtet werden.

Ein Highlight sind die Dächer. Dort wird Urban Farming stattfinden, das sich an der lokalen Landwirtschaft orientiert. Wo früher zu ebener Erde Gemüse angebaut wurde, soll dies nun auf den Dächern geschehen. Die (laut Plan) zahlreichen Pergolen (mit Photovoltaikanlagen) erinnern denn auch an die Glashäuser von einst. Für die Bewässerung soll übrigens Grauwasser genutzt werden. Diese intensive Dachbegrünung würde die verbaute Fläche „vollumfänglich ausgleichen“, meinen die Architekten. Es ist geplant, mit den Bauarbeiten 2022 zu beginnen.

  • Auftraggeber: BWS Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft und MIGRA Gemeinnützige Wohnungsges.m.b.H.
  • Wohnnutzfläche: 26.490 m²
  • Bruttogrundrissfläche: 37.270 m²

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