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IKEA stellt gedruckten Katalog ein

von redaktion
IKEA Kataloge

Das große schwedische Möbelhaus stellt die gedruckte Ausgabe seines Katalogs ein. Nach 70 Jahren wird der IKEA-Katalog 2021, der im letzten Sommer erschienen ist, der letzte in Printform sein. Danach werden die Neuheiten „nur“ mehr online vorgestellt. Der Grund dafür liegt neben ökologischen Überlegungen (das Unternehmen will bis 2030 klimapositiv werden) in der Transformation des Geschäftsmodells insgesamt, die schon seit Längerem vonstattengeht. „Wie wir unsere Kunden erreichen und mit ihnen interagieren, hat sich verändert. Und die Suche nach neuen Wegen, wie wir unsere Einrichtungslösungen erweitern können, wird fortgeführt. Wir wollen viele Menschen über neue Kanäle, Formate und Wege inspirieren“, sagt Konrad Grüss, Managing Director von Inter IKEA Systems B.V. Wie schnell Veränderungen im digitalen Zeitalter passieren, zeigt die Tatsache, dass der IKEA-Katalog im Jahr 2016 noch eine weltweite Auflage von 200 Millionen Exemplaren (in 69 verschiedenen Versionen und 32 Sprachen) verzeichnen konnte. Die nun letzte Ausgabe hingegen kommt nur auf eine Gesamtauflage von 8,5 Millionen Exemplaren. Dass diese Entwicklung das Unternehmen nicht unvorbereitet trifft, zeigt die Einführung der digitalen Version des Katalogs bereits im Jahr 2000 – parallel zur Druckversion.

Den ersten Katalog im Jahr 1951 hatte Gründer Ingvar Kamprad (1926 -2018) noch selbst zusammengestellt. Auf dem Cover war der MK-Ohrensessel in brauner Polsterung zu sehen. 285.000 Exemplare wurden damals in ganz Südschweden verteilt. 70 Jahre später haben sich die Welt und das Geschäft verändert. Im letzten Jahr konnte zum Beispiel IKEA Kanada seinen Online-Umsatz um 41,9 Prozent steigern und die Website wurde von 178,5 Millionen Nutzer*innen besucht. Gleichzeitig verbesserte der Einzelhandel seine digitalen Services – wie etwa mit der Einführung der neuen IKEA-App, über die auch eingekauft werden kann.

„Uns von unserem geliebten Katalog zu verabschieden, ist ein natürlicher Prozess, da sich der Medienkonsum und das Kundenverhalten weiterentwickelt haben. Mit Blick auf die Zukunft werden wir neue Wege finden, um die Menschen mit unseren Einrichtungslösungen zu erfreuen“, zeigt sich Konrad Grüss zuversichtlich. Im Herbst 2021 soll ein Buch über die Geschichte des IKEA-Katalogs erscheinen.


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