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Ikonen des Möbeldesigns aus Dänemark

von redaktion
Fritz Hansen, PK15

Letztes Jahr feierte Fritz Hansen sein 150-jähriges Firmenjubiläum. Im Portfolio des dänischen Möbelherstellers finden sich einige der bekanntesten Stücke in der Einrichtungswelt. Etwa der Egg™chair (1958), der Series 7™ (1955) oder der Ant™chair (1952) von Arne Jacobsen, die ikonische KAISER idell-Tischleuchte von Christian Dell (1936) und die minimalistischen Entwürfe von Poul Kjærholm. Von letzterem Architekten und Möbeldesigner ist im Jahr 2023 – sozusagen als feierlicher Nachtrag – der letzte Stuhl erschienen, den Kjærholm 1979 entworfen hat – der PK15.

Dieser Stuhl stellt eine Abkehr Kjærholms von seinem bevorzugten Material Stahl dar. Er kehrt damit zu seinen Anfängen mit Holz zurück. Für Fritz Hansen ist es eine Meisterleistung, denn der Prozess des Dampfbiegens wird bei diesem Stuhl bis an die Grenzen ausgereizt. Im Endergebnis jedoch sieht alles perfekt und leicht aus.

„Das wirklich Interessante daran ist, dass es so einfach aussieht, in der Herstellung und Konstruktion jedoch ausgesprochen schwierig ist. Beim Dampfbiegen arbeiten Sie mit Massivholz, das in vielerlei Hinsicht noch lebendig ist und daher ein gewisses Eigenleben hat“, sagt Marie-Louise Høstbo, Creative Design Director bei Fritz Hansen. „Beim PK15 ist der Ausdruck maximal rein und zurückhaltend: zwei separate Holzelemente mit Kurven und geraden Beinen, sodass Sie die Grenzen dessen ausloten, was mit dieser Technik möglich ist.“

Ein Abschnitt des Massivholzes formt die Rückenlehne, um dann im rechten Winkel in die geraden Vorderbeine überzugehen. Das zweite durchgehende Stück Rundholz bildet den Innenbogen der Rückenlehne sowie die hinteren Stuhlbeine. Das französische Geflecht aus Peddigrohr der Sitzfläche fügt der geschwungenen Struktur ein lineares Element hinzu. Der PK15 erweitert „The Kjærholm Collection“, die seit 1982 von Fritz Hansen in enger Zusammenarbeit mit der Familie produziert und weltweit vertrieben wird. „Bei meinem Vater musste alles perfekt sein. Er war, wenn man so will, nicht besonders produktiv, weil der Entstehungs- und Entwicklungsprozess in Werkstatt und Fabrik so umfassend und kompromisslos war“, erklärt Thomas Kjærholm.

Erbe des Möbeldesigns

Aus Anlass der Veröffentlichung des letzten Stuhlentwurfs von Poul Kjærholm lohnt es sich, die Videoserie, die Fritz Hansen anlässlich des 150. Geburtstag produziert hat, erneut anzusehen. Am besten gleich die Langversion, in der alle Teile vereint sind. Die Kommentare von unter anderen Jaime Hayon, Bjarke Ingels (BIG), Carla Sozzani, Ahm & Lund, Signe Kongebro (Henning Larsen) und Anne-Louise Sommer (Direktorin, Designmuseum Denmark) vermitteln Hintergrundwissen über Arne Jacobsen und Poul Kjærholm und eröffnen Einblicke in deren fortschrittliche Ästhetik.

Eine der Kernaussagen des Films bezieht sich auf das Thema Nachhaltigkeit, das im Falle von Fritz Hansen in der enormen Langlebigkeit der Produkte und in deren ästhetischer Qualität zu finden ist. Auch das Handwerk und die Handwerkskunst sind nicht nur für das dänische Unternehmen von zentraler Bedeutung. Denn erst die Menschen, die diese anspruchsvollen Tätigkeiten ausführen, erwecken die Ideen der Designer und Architekten zum Leben in der physischen Welt.


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