HOPES, ein von Studierenden der National University of Singapore entwickeltes tragbares Gerät zur schmerzfreien Messung des Augeninnendrucks für den Heimgebrauch, gewinnt den James Dyson Award 2021 auf internationaler Ebene. Gewinner des Nachhaltigkeitspreises ist der von Jerry de Vos von der TU Delft entwickelte Plastic Scanner, der zeigt, aus welchem Kunststoff ein Produkt hergestellt ist. Den erstmals vergebenen Sonderpreis in der Kategorie Medizin gewinnt Joseph Bentley von der Universität Loughborough mit REACT, einer aufblasbaren Tamponade, mit der Blutungen aus Stichverletzungen schneller gestoppt werden können als mit herkömmlichen Methoden.
Beim internationalen James Dyson Award wurden seit 2005 Preisgelder in Höhe von etwa einer Million Euro für über 250 vielversprechende Erfindungen junger Ingenieur*innen und Nachwuchsdesignerinnen in 28 Ländern vergeben. In diesem Jahr verzeichnete der Award eine Rekordanzahl von mehr als 2000 Projekt-Einreichungen. James Dyson, Gründer und Chefingenieur von Dyson, wählte zum ersten Mal drei internationale Gewinner aus, die jeweils 33.000 Euro Preisgeld erhalten.
HOPES bringt Hoffnung
Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung kann die Erblindung aufgrund eines Glaukoms verhindert werden. Die regelmäßige Überwachung des Augeninnendrucks ist daher wichtig. Zudem besteht großer Bedarf an sicheren, genauen und vor allem kostengünstigen Geräten zur Messung des Augeninnendrucks. Eine mögliche Lösung für dieses Problem bieten die Gewinner des diesjährigen James Dyson Award, die mit HOPES (Home eye Pressure E-skin Sensor) ein tragbares biomedizinisches Gerät für schmerzfreie, kostengünstige Tests des Augeninnendrucks für die Anwendung zu Hause entwickelt haben.
Das aus Kelu Yu, Si Li (beide aus China) und David Lee (aus Singapur) bestehende Team, allesamt ehemalige oder derzeitige Studierende der National University of Singapore, will mit HOPES die in ihrer Erfindung zum Einsatz kommende Sensortechnologie eines Tages in verschiedenen Anwendungen zur Gesundheitsüberwachung einsetzen, etwa in der Robotik und in biomedizinischen Geräten.
Plastikscanner von Jerry de Vos ist Nachhaltigkeitsgewinner
Einen Beitrag zur Lösung des Problems der Kunststoffidentifizierung hat Jerry De Vos, Absolvent des Studiengangs Industrie- und Produktdesign an der TU Delft, mit dem Plastic Scanner vorgestellt. Diese Erfindung wurde mit dem James Dyson Award im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Plastic Scanner ist ein kostengünstiger, tragbarer Kunststoff-Scanner, der vor Ort anzeigt, aus welchem Kunststoff ein Produkt hergestellt ist. Das ist deshalb wichtig, weil durch die genaue Bestimmung des Kunststoffs eine bessere Recyclingquote erreicht werden kann. Die entsprechende Technologie war bisher schon vorhanden, aber selten und teuer.
Jerry de Vos will das ändern: „Ziel des Plastic Scanners ist es, ein einfaches, quelloffenes Gerät zu bauen, das die am häufigsten vorkommenden Arten von Kunststoffen identifizieren kann. Ich hoffe, dass ich durch die Verbesserung der Qualität und die intuitive Nachbildung jeden in die Lage versetzen kann, Plastik richtig zu erkennen und zu sortieren und damit eines der komplexesten Hindernisse für das Recycling von Plastik auf der ganzen Welt zu überwinden.“
Tamponade gegen das Verbluten
Das von Joseph Bentley, einem Absolventen des Studiengangs Produktdesign und Technologie an der Loughborough University, entworfene REACT-System (Rapid Emergency Actuating Tamponade) verringert den Blutverlust bei einer Messerwunde, indem eine aufblasbare Tamponade in die Stichwunde eingeführt wird. Durch das automatische Aufblasen dieser Tamponade wird interner Druck direkt auf die blutende Stelle ausgeübt, wodurch die Blutung schneller gestoppt werden kann als mit herkömmlichen Methoden. Die implantierbare Ballon-Tamponade aus medizinischem Silikon wird von einem Ersthelfer in den Wundtrakt eingeführt. Bentley: „Messerattacken sind ein schreckliches und globales Problem, das jedes Jahr Tausende von Menschenleben fordert. Das REACT-System hat das Potenzial, ein lebensrettendes Instrument im Kampf gegen Messerattacken zu sein.“