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KI, digitale Musik, Animation – Prix Ars Electronica 2019

von redaktion
Prix Ars Electronica 2019

Die Kunst geht voran. Künstler*innen beschäftigen sich mit Themen tiefer und aus anderen Blickwinkeln. Das gilt auch für den Umgang mit neuen Technologien. Dabei werden nicht nur der Zustand der Gesellschaft hinterfragt, sondern mitunter auch Lösungsansätze antizipiert, die Anwendungsmöglichkeiten von Technologien in einem neuen, oft erhellenden Licht erscheinen lassen. Mit dem Prix Ars Electronica werden seit 1987 Arbeiten ausgezeichnet, die durch die künstlerische Auseinandersetzung mit Computer, Grafik, Animation, Musik, Künstlicher Intelligenz neue Felder der Medienkunst bearbeiten. Nun wurden die Preisträger der Ausgabe 2019 bekannt gegeben.

Computer Animation

Aus über 3200 Einreichungen aus 82 Ländern wählte die Jury Preisträger aus Kanada, den USA und Österreich aus. Die goldene Nica in der Kategorie „Computer Animation“ geht an das Projekt „Manic VR“ des kanadischen Quartetts Kalina Bertin, Sandra Rodriguez, Nicolas S. Roy und Fred Casia. Grundlage für diesen Dokumentarfilm, der auch ein Virtual Reality-Projekt ist, war der Wunsch der Beteiligten, mehr Empathie für Menschen mit bipolaren Störungen zu erreichen. Ausgangspunkt waren die Erfahrungen von Kalina Bertin mit der Erkrankung ihrer Geschwister. Die Arbeit gibt Einblick in die Lebenswelt, in die verschiedenen Zustände, die Halluzinationen sowie auch beängstigenden Fantasien der Betroffenen.

Digital Musics

Der Hauptpreis in der Kategorie „Digital Musics“ geht an Peter Kutin für seine Klangskulptur „TORSO #1“, bei der sich vier 100V-Lautsprecher wie die Flügel einer Windmühle drehen und dabei Schallsignale und Rückkopplungen erzeugen. Mikrofone übertragen gleichzeitig die Bewegungen der Skulptur über ein PA-System. Das Besondere daran ist, dass der Schall sowohl horizontal als auch vertikal wahrgenommen werden kann, was zu einem unkonventionellen akustischen Erlebnis führt.

Artificial Intelligence & Life Art

Die beim Wettbewerb erstmals ausgeschrieben Kategorie „Artificial Intelligence & Life Art“ gewann der US-Amerikaner Paul Vanouse mit seiner dynamischen Kunstinstallation „Labor“. In diesem Labor gibt es Bioreaktoren, in denen menschliche Hautbakterien vermehrt werden, die für den Geruch von schwitzenden Körpern verantwortlich sind. Es werden also Düfte erzeugt, die mit Stress und Angst von Menschen assoziiert werden. Das weiße T-Shirt innerhalb der Versuchsanordnung wird von den Gerüchen durchdrungen. Das Ganze wird von einem auf Raspberry Pi basierenden Automatisierungssystem überwacht und organisiert. „Labor“ erzeugt auch Produkte: künstlerische Schweißflecken-Drucke.

u19 – CREATE YOUR WORLD

Ein wichtiger Bestandteil des Prix Ars Electronica sind die Goldenen Nicas in den Nachwuchs und Schülerkategorien. Den Sieg im „u19 – CREATE YOUR WORLD erringt bei den „Young Professionals“ zwischen 14 und 19 Jahren Alex Lazarov mit „Dschungel“. Das ist eine Webserie mit fünf Episoden, die 24 Stunden im Leben einer Gruppe von Jugendlichen zeigt. Es ist nichts weniger als ein Porträt der Internet-Generation und eine Momentaufnahme eines heranwachsenden Filmemachers.

 

Young Creatives

Den „Young Creatives“-u14 Hauptpreis gewinnt die CyberWerkstatt der NMS HIttisau mit dem Kurzfilm „Digitaler Mordversuch“, der von 10 Schüler*innen geschrieben, gedreht und geschnitten wurde. Der u12-Hauptpreis geht an Simon Heppner für seine Hommage an den Computerspiel-Klassiker Rogue. „Dungion of Math“ ist eine Motivationshilfe für Mathematik, wo auch Monster bekämpft und Schätze gefunden werden müssen. Mina Sophie Hackl gewinnt den u10 Hauptpreis der „Young Creatives“ mit einem kurzen Film, in dem sie ihre Erfahrungen mit Mobbing verarbeitet. Sie gestaltete dafür mit „gacha life“ auf dem Smartphone Figuren und Hintergründe und verwandelte diese mit iMovie in eine Animation.

Spezialpreis

Der netidee SPEZIALPREIS 2019 geht an „Tweakr – Drop your file, improve your work“. Es handelt sich dabei um eine Onlineplattform von Antonia Beck, Tobias Gruber, Clemens Makoschitz, Tobias Micko und Sebastian Schreibmaier, die den Workflow zwischen Grafiker*innen bzw. Designer*innen und deren Kunden*innen vereinfachen und beschleunigen soll. Entwürfe können hochgeladen und Änderungswünsche an frei wählbaren Stellen angebracht werden. Seit 30. April 2019 ist „Tweakr“ in einer Public-Beta-Version online.

Die Goldenen Nicas werden dieses Jahr am 5. September 2019 im Rahmen des großen Eröffnungsevents des Ars Electronica Festival überreicht.

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