20 Jahre Groundpiece-Sofa nahm Flexform zum Anlass, um mit Antonio Citterio, dem Schöpfer dieses für das italienische Unternehmen wichtigen Möbels, eingehend über die Hintergründe seiner Entstehung zu sprechen. Dabei erläutert Citterio den damals experimentellen Ansatz, Kunst mit einem Kissen zu kombinieren. Der Gedanke war, ein nicht-traditionelles Möbel zu kreieren und dabei die Unsicherheit außer acht zu lassen, dass es sich möglicherweise nicht verkaufen würde. Sowohl Unternehmen als auch Designer vertrauten aber der spannenden Idee und das Groundpiece-Sofa wurde ein großer Erfolg. Grundsätzlich sei es wichtig, meint Citterio, nicht nur auf die Quartalszahlen zu schauen, sondern einen viel weiteren Horizont anzupeilen.
Im Fall von Groundpiece ließ sich Citterio von den Skulpturen des US-amerikanischen Minimalismus-Künstlers Donald Judd inspirieren. Generell sind die Einflüsse aus der Welt der Kunst eine wichtige Inspirationsquelle, erklärt Citterio. Er selbst ist auch Kunstsammler. Das Geheimnis seiner Kreativität sei in den allermeisten Fällen ein Prozess der Anspielung und dieser Prozess beginne mit Dingen, die man gesehen und immer wieder darüber nachgedacht habe. Außerdem seien Emotionen, die man mit einem Objekt verbindet, von Bedeutung.
Außerdem spricht Citterio über seine Mitarbeit an der neuen fotografischen Darstellung von Flexform. Zurückhaltende Schwarz/Weiß-Fotos, die vom Markt anfangs überhaupt nicht verstanden worden seien. Aber Glaubwürdigkeit komme daher, dass man einen Weg konstant verfolge. Letztendlich würden die Menschen das erkennen und goutieren. Zur Konstanz gehöre auch das erfolgreiche Aufbauen eines Teams, das perfekt zusammenspiele.
Antonio Citterio sagt, er habe kein Lieblingsmöbel, es seien nicht Objekte, sondern vor allem die Beziehungen zu den Menschen, die für ihn wichtig sind.