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Leben auf dem Mond – Project Olympus

von redaktion
Concept Render von SEArch+

Der Entwickler für fortschrittliche Bautechnologien und -materialien ICON arbeitet mit dem dänischen Architekturbüro BIG und mit SEArch+ (Space Exploration Architecture) an einem weltraumgestützten Konstruktionssystem unter dem Namen Project Olympus zusammen. In Kooperation mit der NASA sollen Möglichkeiten entwickelt werden, die die Erforschung des Mondes unterstützen. Hintergrund ist die Absicht der US-amerikanischen Weltraumagentur, über das Artemis-Programm, den Mond zum ersten Off-Earth-Standort für eine nachhaltige Oberflächenerkundung zu machen. Die NASA wird das Projekt auch finanziell fördern. „Der Bau des ersten Hauses der Menschheit auf einer anderen Welt wird das ehrgeizigste Bauprojekt in der Geschichte der Menschen sein und Wissenschaft, Technik, Technologie und Architektur zu buchstäblich neuen Höhen führen“, sagt Jason Ballard, Mitgründer und CEO von ICON. „Die Investition der NASA in solche Technologien des Weltraumzeitalters kann nicht nur dazu beitragen, die Zukunft des Menschen im Weltraum voranzutreiben, sondern auch helfen, ganze reelle Probleme hier auf der Erde zu lösen“, meint Ballard.

Für eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Mond müssen robuste Strukturen errichtet werden, die einen besseren Schutz vor Wärme, Strahlung und Mikrometeoriten bieten als metallene oder aufblasbare Habitate. BIG will für das ICON-Projekt Olympus einen nachhaltigen Mondlebensraum entwickeln. „fromgiving ist das dänische Wort für Design, was wortwörtlich bedeutet, dem Form zu geben, was bisher noch nicht geformt wurde“, sagt Bjarke Ingels, Gründer und Creative Director von BIG. „Das wird umso klarer, wenn wir uns über die Erde hinauswagen und uns vorstellen, wie wir auf völlig neuen Welten bauen und leben werden. Mit ICON gehen wir neue Wege – sowohl materiell als auch technologisch und ökologisch. Die Antworten auf unsere Herausforderungen hier auf der Erde könnten sehr gut auf dem Mond gefunden werden.“

In Zusammenarbeit mit dem Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville, Alabama, wird ICON Mondboden-Simulans mit verschiedenen Verarbeitungs- und Drucktechnologien testen. Die Tests werden dazu beitragen, Prototyp-Elemente für ein mögliches zukünftiges additives Konstruktionssystem in Originalgröße zu entwerfen, das Infrastrukturen auf dem Mond drucken kann. Die neue Partnerschaft baut auf der Technologie auf, die ICON bei der 3D Printed Habitat Challenge der NASA im Jahr 2018 demonstriert hat. Neben BIG arbeitet ICON auch mit dem Architekturbüro SEArch+ zusammen. Dieses Unternehmen bringt einige Erfahrung im Bereich human-centered Design für die Weltraumerforschung mit. SEArch+ ist seit über einem Jahrzehnt partnerschaftlich mit der Johnson Space Center Human Habitability Divison der NASA, dem Langley Research Center, dem Ames Research Center sowie führenden Luft- und Raumfahrtunternehmen verbunden. Aber auch BIG hat in den letzten Jahren mehrere Konzepte für Mond und Mars vorgelegt.

3D-Druck gilt als eine Voraussetzung für den längeren Aufenthalt des Menschen auf anderen Planeten. Dabei können für die Konstruktion nämlich Vor-Ort-Materialien verwendet werden. Die Hoffnung, dass solche Forschungen und Entwicklungen auch Lösungen für die Erde hervorbringen können, ist naheliegend. Der Lebensstil auf Mond oder Mars würde von extremer Ressourcen- und Energieknappheit bestimmt sein. Damit intelligent umzugehen, ermöglicht erst den Aufenthalt auf anderen Planeten. Mit Blick auf die Probleme unserer Heimatwelt könnten sich hier neue Auswege auftun. Das Ziel aller Beteiligten des Project Olympus ist, einen weiteren Schritt in Richtung Raumfahrer*innen-Zivilisation zu machen.


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