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Leuchten aus Holzfurnier – MUT für LZF

von Caroline Wanderberg
MUT for LZF

Als Gastdesigner für „Das Haus“ der imm cologne diesen Januar, beeindruckte das spanische Designstudio MUT mit einem Wohnkonzept, das den Innenraum in Richtung Natur öffnete. Unter den ausgewählten Möbeln und Einrichtungsgegenständen befanden sich auch Leuchten von LZF. Sowohl MUT als auch das auf Leuchten aus Furnier spezialisierte Unternehmen arbeiten von Valencia aus. Die Kreationen LENS und TOMO, die in Köln ausgestellt waren, begeistern durch ihren intelligent-integrierten Beleuchtungsansatz, der neue ästhetische Möglichkeiten eröffnet. Nun wurde die LENS-Serie um eine Wandleuchte mit integriertem Spiegel im zentralen Hohlraum erweitert und TOMO als neue Kollektion herausgebracht. Interessant ist die grafisch-geometrische Gestaltung der Leuchte, die an Bücherreihen erinnert. TOMO ist als Hänge- und Tischleuchte erhältlich. Beide Leuchtenserien sind mit LEDs und Bluetooth-Steuerung ausgestattet. Alle gehängten Modelle verfügen über ein elektrifiziertes Aufhängungskabel, das klobige elektrische Leitungen überflüssig macht.

 

Im Interview sprechen Eduardo Villalón und Alberto Sánchez, die MUT 2010 gegründet haben, über den Begriff des emotionalen Designs, Valencia als Zentrum für Kreativität und den Stellenwert von spanischem Design auf der internationalen Bühne. Über den Designprozess für die neuen Leuchten von LZF sagen die Gestalter, dass sie sowohl den Markenkern – Wood touched by light – treu bleiben wollten, als auch, durch das Hinzufügen neuer Materialien, einen absolut zeitgenössischen Look erreichen wollten. „Von Beginn an waren runde Formen ein durchgehendes Thema unserer Arbeit. Das ist Teil unserer DNA, wie man auch in anderen Projekten sehen kann, wie zum Beispiel den Beetle-Akustikelementen für Sancal, dem Twins-Sessel für Expormim oder der Arco-Kollektion für ex.t. Wir wussten von Anfang an, dass eines der Projekte für LZF dieser Kreisform folgen würde, die für uns in der Vergangenheit so gut funktioniert hat. Ausgehend vom Kreis als Matrix zeichneten wir sekundäre ovale Formen in verschiedenen Größen, die von Gucklöchern, Bullaugen oder fotografischen Linsen inspiriert sind“, beschreibt Alberto Sánchez den Ausgangspunkt für die LENS-Kollektion. Und Eduardo Villalón ergänzt: „In diesem Projekt wollten wir unbedingt das typische Falten der Lampen, das in den meisten LZF-Produkten vorkommt, vermeiden und eine Leuchte entwickeln, die das Hauptmaterial Furnier in seiner reinsten Form zur Geltung bringt.“ Um dies zu erreichen, kombinierten die Designer verschiedene Holzfurniertöne mit Metallblechen und Finishes aus Gold, Kupfer oder Silber. In der neuen Wandversion der Leuchte wird der sonst leere zentrale Hohlraum mit einem Spiegel gefüllt. Besonders in der superovalen Variante kommt der fließende Charakter dieser Leuchte stark zum Ausdruck.

 

LENS by MUT

Die unterschiedlichen Furnier-Töne von LENS machen diese Kollektion sehr wandlungsfähig. © LZF

Villalón und Sánchez folgen in all ihren Designs dem Leitmotiv „emotionales Design“. „Wenn unser Design nicht emotional wäre, würde es einfach nicht existieren“, ist Villalón überzeugt. „Unsere Entwürfe sind immer von Empfindungen, besonderen Momenten, aufregenden Anekdoten inspiriert. Selbst das scheinbar unbedeutendste Alltags-Ereignis könnte einen Entwurfsprozess auslösen.“ Es sind die kleinen und die großen Emotionen des Alltags, aus denen Ideen entstehen. Jedes Produkt von MUT ist mit diesen Emotionen unterfüttert, und die Designer sind bestrebt, mit dem Endprodukt, dieselben Gefühle bei den Nutzer*innen oder Beobachter*innen auszulösen. Dies ist für Villalón und Sánchez eine nicht verhandelbare Prämisse und ein wesentlicher Bestandteil, wie sie Design verstehen.

Das MUT Designstudio hat seinen Sitz in Valencia, einer Stadt, die 2022 die World Design Capital sein wird. Sie ist zwar „nur“ Spaniens drittgrößte Stadt, hat aber enorm viel Designpotenzial. Für Eduardo Villalón ist es ein Vorteil, nicht zu groß zu sein. Das würde den Erfindungsreichtum steigern, meint er. Auf jeden Fall ist Valencia in den letzten Jahren immer mehr zu einem Zentrum der Kreativität herangewachsen. „Als wir unser Studio gründeten, traf die Finanzkrise jeden einzelnen Sektor hart und Design war dabei keine Ausnahme. Viele Fabriken sperrten zu und viele junge Menschen gingen weg. Aber einige entschieden sich, zu bleiben, genau wie wir und zu versuchen, durch unsere Vorstellungskraft die Situation zu verbessern und die Stadt als eine Art Designreferenz aufzubauen, weil wir daran glaubten, dass sie es sein könnte. Und es scheint, dass es nun endlich Früchte trägt.“ Alberto Sánchez sieht die World Design Capital 2022 und den derzeitigen Designboom in Valencia als Zeichen dafür, das sie etwas richtig gemacht haben müssen. „Wir sind wirklich froh und hoffen, dass dies nur der Anfang einer Geschichte mit einem Happy End ist.“

Nicht nur in Valencia entwickelte sich über die letzten Jahre eine rege Designszene. Es sind vor allem viele kleine Designstudios die hart daran arbeiten, sowohl im Inland als auch international erfolgreich zu sein. MUT ist dabei eines der mittlerweile namhaftesten Studios: „Wir glauben, dass dies teilweise darauf zurückzuführen ist, dass uns spanische Unternehmen am Anfang vertraut haben. Einige unserer ältesten Kunden sind nationale Marken wie Sancal, Peronda, Expormim und Missana“, sagt Villalón. Gerade diese Firmen würden ihnen auch nach all den Jahren noch die Treue halten und sie mit Projekten beauftragen. Gleichzeitig seien erfolgreiche Unternehmen natürlich auch darauf aus, namhafte internationale Designer*innen an Bord zu holen. Man könne sich nie ausruhen, sondern müsse ständig weiter arbeiten und groß denken, an die Grenzen gehen, betonen die Designer von MUT.

 

Das Interview wurde von LZF zur Verfügung gestellt.

Übersetzung: formfaktor


 

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