Wohnungskrise und Großstadt – zwei Schlagwörter, die als Zwilling in den letzten Jahren immer gemeinsam auftreten und ihre Verwandtschaft immer enger pflegen. Wenn nun ein Problem zunehmend dringlicher wird, richtet sich schließlich auch der mediale Fokus darauf – konkret auf den Bereich der sozialen Architektur. Dabei arbeiten Architekturbüros wie Alejandro Aravenas Elemental oder Lacaton & Vassal schon seit Langem auf diesem Gebiet und hinterfragen dabei die ökonomischen, hierarchischen und ökologischen Grundlagen des gegenwärtigen Bauens. Es geht darum, Alternativen aufzuzeigen – wie es etwa Shigeru Ban mit seinen Kartonröhrenkonstruktionen oder Frei Otto mit seinen Leichtbau-Arbeiten getan haben.
Die Ausstellung „lacaton & vassal. inhabiting: pleasure and luxury for everyone“ im aut. architektur und tirol in Innsbruck präsentiert mit Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal zwei Vertreter einer Architektur, die lebenswerte Freiräume oder – wie sie es nennen – „luxuriöse“ Lebensräume schaffen will. Mit einfachen und industriellen Materialien gelingt es ihnen, günstigen und gleichzeitig architektonisch hochwertigen Wohnraum zu gestalten. Dem Konzept „mehr für weniger“ folgend, entstehen für unterschiedliche Aufgabenstellungen Räume, die auf subtile Weise vielfältige Möglichkeiten der Aneignung anbieten.
lacaton & vassal inhabiting: pleasure and luxury for everyone aut. architektur und tirol Lois Welzenbacher Platz 1, 6020 Innsbruck, Ebene 0 – 2 Noch bis 6. Oktober 2018