Das japanische Designstudio nendo hat für den Brauereikonzern Sapporo und dessen Marke Sapporo Draft Beer KURO LABEL ein Bierglas gestaltet, das drei verschiedene Mundgefühle unterstützt. Dadurch sollen die Fülle und das Aroma des Bieres maximiert werden. Eine Seite des Glases beschreibt eine Kurve, wodurch die andere Seite sich bauchig ausdehnt bzw. verschiebt. Das Ganze ergibt eine geschwungene asymmetrische Form, wobei die Seiten, die den Kurvenschwung verbinden, gerade sind.
Um die Idee der Designer zur Geschmacksoptimierung zu erleben, sollte folgendermaßen vorgegangen werden: „Beginnen Sie den Trinkvorgang mit der geraden Seite, das Bier rinnt über das Zentrum Ihrer Zunge und gelangt direkt in den hinteren Teil des Mundes, wo ein erfrischender Abgang entsteht. Wenn Sie das Glas drehen, um von der geschwungenen Seite zu trinken, wir das Aroma an der Oberseite vollständig eingefangen, sodass der breite Rand Ihren Mund mit einem milden, reichen Aroma und einem Bouquet von Flüssigkeit füllt. Wenn Sie schließlich von der bauchigen Seite trinken, gelangt das Bier sofort in die Mitte Ihrer Zunge, was zu einer intuitiven Kontrolle des konsumierten Schlucks führt, sodass Sie die reichen Aromen voll genießen können.“ Soweit die Beschreibung des Kreativteams.
Durch das Drehen des Glases soll in jeder Phase des Biertrinkens das ideale Geschmackserlebnis gewährleistet werden. Foto © Tsunehiko Okazaki
Ziel des Projekts war es, das „perfekte“ Bierglas zu entwerfen, das den Geschmack und das Aroma des Flaschen-Fassbiers KURO LABEL maximiert. Foto © Tsunehiko Okazaki
Diese dreistufige Geschmackseinteilung geht zurück auf die Geschmacksprofile, die vom Hersteller mit dem KURO LABEL Bier verknüpft werden. Beginnend mit dem „ersten Schluck“, der „Mitte“ bis hin zum „letzten Schluck“ wird der Gaumen sozusagen auf eine Aroma-Reise geschickt.
Ein Name aus der Fangemeinde
Sapporo Bottled Draft, das erstmals im April 1977 in den Handel kam, wurde schnell für seinen reinen, frischen Geschmack bekannt. Fans des Bieres bezeichneten sich selbst als Anhänger der „Bottled Draft“-Denkschule. Das schwarze Etikett des Sapporo Bottled Draft führte kurz nach dem Verkaufsstart dazu, dass die Kunden es „Kuro Label“-Bier nannten. Dieser umgangssprachliche Name wurde 1989 offiziell als Markenname übernommen.
Das neue Glas von nendo soll also die Geschmacksveränderungen des Bieres mit seinen propagierten drei Mundgefühlen erlebbar machen. Wie und ob tatsächlich mehrere Erlebnisse in einem einzigen Glas genossen werden können, kann wohl nur ein Test von unabhängigen Bierexperten klären.