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Neues Manufakturzentrum von IWC Schaffhausen

von Markus Schraml

Wer in der Highend-Uhrenbranche heutzutage erfolgreich sein will, setzt auf eine Kombination aus traditionellem Handwerk und State-of-the-Art-Technologien und Produktionsmethoden. Gerade in dieser Beziehung zählt IWC Schaffhausen zu den führenden Unternehmen und beweist dies einmal mehr mit einem neuen Manufakturzentrum, das vor wenigen Tagen offiziell eröffnet wurde. Die Verantwortlichen bei IWC allen voran CEO Christoph Grainger-Herr setzen damit einen wichtigen Schritt in Richtung erfolgreiche Zukunft.

Christoph Grainger-Herr: „Schon unser Gründer Florentine Ariosto Jones hat 1868 das traditionelle Uhrmacherhandwerk mit fortschrittlichen Produktionsmethoden verbunden. Den von ihm etablierten Engineering-Ansatz haben wir seither konsequent weiter entwickelt und kombinieren jetzt auch in unserem neuen Manufakturzentrum Handwerkskunst und Hightech. Das Gebäude bietet aber nicht nur optimale Voraussetzungen für die Fertigung und hervorragende Arbeitsplatzbedingungen für unsere Mitarbeitenden – es verkörpert auch den Geist der Marke IWC und ermöglicht Besuchern aus aller Welt, die Fertigung unserer Manufakturwerke und Gehäuse hautnah zu erleben.“

Andreas Voll, Chief Operating Officer von IWC ergänzt: „Der Neubau hat uns die Möglichkeit eröffnet, unsere Produktionsprozesse so zu gestalten, wie es für einen optimalen Ablauf und eine perfekte Qualität ideal ist. So ist jetzt beispielsweise die gesamte Wertschöpfung vom Rohmaterial über das einzelne Werkteil bis zum fertigen Manufakturwerk auf einem Stockwerk in einer logischen Reihenfolge angeordnet. Davon habe ich geträumt, seit ich 2007 bei IWC angefangen habe.“

Der Neubau war notwendig geworden, weil das alte Gebäude, bei dem bereits zwei bauliche Erweiterungen durchgeführt worden waren, kein weiteres räumliches Wachstum mehr zuließ. Gleichzeitig hatte die Führungsriege den strategischen Ausbau der Herstellungskompetenz eigener Uhrwerke beschlossen, und so kam es zum neuen Manufakturzentrum, das in einer Bauzeit von 21 Monaten und mit Beteiligung von rund 80 Bauunternehmen – großteils aus der Region – fertiggestellt wurde. [su_quote]„Die Organisation der Montage unserer verschiedenen Kaliberfamilien in dedizierten Linien ermöglicht uns, ein maximales Qualitätsniveau sicherzustellen.“ Andreas Voll[/su_quote]

In der 150-jährigen Geschichte von IWC Schaffhausen bedeutet diese neue Produktionsstätte einen weiteren Meilenstein. In Zukunft wird hier unter einem Dach auf einer Fläche von 13.500 m² die Fertigung von Werkteilen (rund 1.500), Manufakturwerken und Gehäusen vonstattengehen.

Drei Fragen an CEO Christoph Grainger-Herr:

Wovon haben Sie sich bei der Gestaltung des neuen Gebäudes inspirieren lassen?

Christoph Grainger-Herr: Ich habe mich an die Expo-Pavillons der Moderne erinnert. In diesen Pavillons stellten Länder ihre größten Errungenschaften aus Technik, Handwerk und Kunst aus. Diese Mischung aus Galerie, Atelier und einer Leistungsschau des Engineerings schien mir ein passender architektonischer Rahmen zu sein. Auch die Stilrichtung der klassischen Moderne passt sehr gut zu unserer Marke. Wir sind eine Manufaktur mit einer 150-jährigen Geschichte, aber gleichzeitig schauen wir nach vorne. Das drückt sich in der Architektur der Moderne aus. Sie ist kein rückwärtsgewandter Klassizismus, sondern ein klassisches Verständnis von Formensprache, nach vorne schauend umgesetzt.

Wie trägt die Architektur zu guten Arbeitsbedingungen bei?

Viele Manufakturen werden als Glaskuben gebaut. Das ist für einen Fertigungsraum jedoch denkbar ungeeignet, weil es sich stark aufheizt und wenig Verschattung bietet. Dazu kommt, dass man den Raum schlecht gliedern kann, weil man überall auf Glas stößt. Wir wollten deshalb keine Vollverglasung, sondern einen Sockel mit Glasscheiben und überhängenden Vordächern, um gleichzeitig den architektonischen Sonnenschirmeffekt nutzen zu können. In Kombination mit dem automatischen Verschattungssystem und der mathematisch berechneten Überkragung der Vordächer ist ein Raum entstanden, den man gut gliedern und flexibel nutzen kann, mit viel Tageslicht, das jedoch nie blendet.

Wie spiegelt sich die Werte der Marke IWC im Gebäude wider?

Die Glasflächen mit detaillierten schwarzen Profilen und die leuchtend weißen Vordächer schaffen einen deutlichen Farbkontrast, wie man ihn auch auf vielen unserer Zifferblätter findet. Der hölzerne Kern des Gebäudes und die warmen Steinböden vermitteln eine gewisse Wärme und ein Gefühl von Luxus. Das warme Herz der Manufaktur wird ummantelt von der kühleren, fast laborartigen Atmosphäre in den Produktionsräumen. Dieses Nebeneinander von luxuriösem Lebensgefühl und präzisem Engineering drückt sehr trefflich aus, wofür die Marke IWC steht.

IWC Schaffhausen
Christoph Grainger-Herr, CEO von IWC Schaffhausen. © IWC
IWC Schaffhausen
Andreas Voll, COO von IWC Schaffhausen. © IWC
IWC Schaffhausen, neues Manufakturzentrum
Die offizielle Eröffnung des neuen Manufakturzentrums fand Ende August statt. In der Bildmitte: ein junger Uhrmacher, Uhrmachermeister Kurt Klaus und CEO Christoph Grainger-Herr. © 2018 Adrian Bretscher/Getty Images

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