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No-Waste in der Textilbranche

von redaktion
Wertstoffkreislauf in der Textilbranche

Die weltweite Textilbranche hat ein Umweltproblem in Bezug auf Ressourcenverbrauch und Produktionsweise. Deshalb gibt es eine Reihe von Ansätzen, um die Textilherstellung nachhaltiger zu machen. So arbeitet ein Familienbetrieb im deutschen Münsterland daran, einen geschlossenen Wertstoffkreislauf zu etablieren. Die Velener Textil GmbH setzt auf Sammeln und Wiederverwerten von Garn- und Zuschnittresten. Das dabei angewendete Verfahren nennt sich WECYCLED®. Bei herkömmlichen Produktionsprozessen müssen Garn- und Zuschnittreste teuer entsorgt werden. Das können bis zu 25 % sein. Für Co-Geschäftsführer Ernst Grimmelt ist das Verschwendung von tadellosem Rohstoff: „Im WECYCLED®-Verfahren sammeln wir die Garn- und Zuschnittreste unserer Partner, lösen die Baumwolle bis zur Einzelfaser auf und mischen sie mit Frischbaumwolle aus verantwortungsvollem Einkauf.“ Daraus fertigt das Unternehmen Garne und Gewebe nach individuellen Spezifikationen. Die Trennung der Garnreste von den Pappspulen leisten übrigens Menschen mit Behinderung, die damit in den Produktionsprozess inkludiert werden.

Das Interesse sei groß, sagt Grimmelt und will weitere Sammelbehälter aufstellen, um letztendlich ein deutschlandweites System einzurichten. „Wir bieten einen zusätzlichen Mehrwert, denn die Reststoffe, die sonst kostenpflichtig entsorgt werden müssten, holen wir kostenlos ab. Unser Ziel ist es, mit dem Recyceln und Wiederverwerten einen geschlossenen No-Waste-Kreislauf zu etablieren. Auch die Textilunternehmen profitieren: Sie bekommen die Baumwolle, die bei ihnen verarbeitet wurde, als Garn zurück – ohne Qualitätsverlust“, erklärt Grimmelt. Für die Partnerunternehmen bedeutet dies eine spürbare Reduktion der Kosten. Ein Beleg für die Zukunftsfähigkeit dieses Systems, ist das Interesse zweier führender deutscher Discounter, die bereits Bettwäsche aus WECYCLED®-Garn verkaufen – und mit dessen Nachhaltigkeit werben.

Eine weitere Marke der Velener Textil GmbH heißt WETURNED®. Dabei geht es um das Recycling von Polyester-Geweben. Dafür werden Fasergarne aus recycelten PET-Flaschen verwendet, die in den Küstenregionen Südostasiens gesammelt wurden. Aus WETURNED®-Geweben werden zum Beispiel Rollos für den innen liegenden Sonnenschutz produziert. „Recyceltes PET-Garn kann die CO2-Bilanz um 50 % und mehr senken – weil dafür kein neues Plastik produziert werden muss“, sagt Co-Geschäftsführer Bernd Spanderen. Er ist sich sicher, dass der Weg seines Unternehmens alternativlos ist. Außerdem sei der Umweltschutzgedanke in der Branche mittlerweile stark ausgeprägt.


 

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