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Paulo Mendes da Rocha erhält UIA Gold Medal

von Markus Schraml
Paulo Mendes da Rocha, UIA Gold Medal

Die Union Internationale des Architectes (UIA) hat die Gewinner*innen der UIA Gold Medal sowie der weiteren fünf Preise bekannt gegeben. Die höchste Auszeichnung, die Goldmedaille erhält Paulo Mendes da Rocha. Der 92-jährige brasilianische Architekt habe mit seinen zeitlosen Werken im Feld der Architektur Zeichen gesetzt, heißt es in der Jurybegründung. Mendes da Rocha sei ein Bilderstürmer, dessen Arbeit die Architektur zu neuen Höhen technischer Virtuosität geführt habe. Seine Werke seien immer von persönlicher und sozialer Integrität gekennzeichnet, was sich in seiner Fähigkeit zeige, Grenzen zu überschreiten und gleichzeitig ein fundamentales Gefühl für den Ort zu bewahren, was in seiner Heimat und Kultur verankert sei.

Mendes da Rocha hat in seiner langen Karriere bereits den Pritzker Prize (2006) erhalten und den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig (2016). Zu seinen bemerkenswertesten Projekten zählen das brasilianische Skulpturenmuseum (1988), die Renovierung der Pinakothek des Bundesstaates São Paulo (1993), das Kulturzentrum des Industrieverbandes von São Paulo (1996) und das Museum der portugiesischen Sprache (2006). Das Werk Mendes da Rochas wird während des diesjährigen UIA World Congress in Rio de Janeiro, der erstmals virtuell stattfindet, entsprechend geehrt.

Update: Wie sein Sohn Pedro Mendes da Rocha bekannt gibt, verstarb sein Vater Paulo Mendes da Rocha am Morgen des 23. 5. im Alter von 92 Jahren in São Paulo.

Die weiteren Preisträger*innen sind:

Francis Kéré erhält den Robert Matthew Prize for Sustainable & Humane Enrivonments. Die Jury hebt seinen innovativen Einsatz lokaler Bautechniken und seine Sensibilität für Kultur und Gemeinschaft hervor. Kéré wird auch einer der Redner beim Weltkongress in Rio sein.

Den Jean Tschumi Award for Architectural Writing gewinnt Doğan Kuban. Der türkische Architekturhistoriker und Konservierungsexperten hat mehr als 70 Werke geschaffen, die die Größe und Komplexität der türkischen, islamischen und anatolischen Architektur der Welt näherbringen.

Der Auguste Perret Prize for Technology geht 2021 an zwei Personen: Anupama Kundoo und Rudy Ricciotti.

Joan Busquets i Grau wird mit dem Patrick Abercrombie Prize for Urban Planning and Design ausgezeichnet. Der spanische Architekt und Stadtplaner ist für sein visionäres Stadterneuerungsprojekt in der Altstadt von Barcelona bekannt, das er in den späten 1980er-Jahren umsetzte.

Drei Gewinner*innen gibt es beim Vassilis Sgoutas Prize for Implemented Architecture Serving the Impoverished: Nadia Tromp, Jiansong Lu und David Kaunitz & Ka Wai Yeung. Das australische Ehepaar zeige ein enormes Engagement für innovative und nachhaltige Gestaltungslösungen unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Die südafrikanische Architektin Nadia Tromp schaffe pragmatische, einfache Designs, die einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Würde in benachteiligten Communities leisten. Der chinesische Architekt Jiansong Lu hat die Lebensqualität des Huayao-Stammes, einer ethnischen Minderheit im Xuefeng-Gebirge in der chinesischen Provinz Hunan durch moderne Technologie und einer pragmatischen, gleichwohl eleganten Herangehensweise verbessert.

UIA Gold Medal und Preisgewinner*innen 2021. © UIA

Die Union Internationale des Architectes (UIA) ist die größte Internationale Vereinigung der Architekten mit Sitz in Paris. 1948 in Lausanne (Schweiz) gegründet, veranstaltet die Nichtregierungsorganisation alle drei Jahre Architektur-Weltkongresse immer in einem anderen Land. 2021 findet der Kongress von 18. bis 22. Juli in Rio de Janeiro statt – allerdings virtuell. Das Motto lautet „All the worlds. Just one world. Architecture 21“.


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