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Polaroid Pop-up Store von inkmason in Chengdu

von Sebastian Zerlach
Polaroid Pop-up store Chengdu

Polaroid ist Kult. Es ist nicht nur eine traditionsreiche Marke, sondern steht als Gattungsname für Sofortbildfotografie. Vor allem in den letzten Jahren kam diese Art zu fotografieren, die der heutigen digitalen Fotografie entgegenläuft, wieder in Mode. Die bereits 1937 gegründete Polaroid Corporation war in den 2000er-Jahren in extreme Schieflage geraten und bekam erst wieder ab 2009 etwas Oberwasser – dank einer Firmenübernahme. Heute verkauft Polaroid sowohl Digitalkameras als auch Sofortbildkameras, wobei die Polaroid Now im Jahr 2020 seit Langem wieder die erste war, die unter der Marke Polaroid auf den Markt gebracht wurde.

Polaroid ist eine weltweite Marke, deren Bekanntheit und Kult auch in Asien zu finden ist. Ein schönes Beispiel, wie in China der Polaroid-Spirit an Mann und Frau gebracht wird, zeigt ein neuer Pop-up Store in Chengdu (Provinz Sichuan). Entworfen vom Architekturbüro inkmason und im Auftrag des exklusiven Polaroid-Händlers für China, LoOneCommune, gingen dafür umfangreiche Recherchen voraus. Das Architektenteam unter der Leitung von Kin Lam schuf ein Besuchererlebnis, das auf einem Design-and-Build-System basiert. Das lässt vermuten, dass dieses Konzept auch für zukünftige Pop-up Stores zur Anwendung kommen könnte.

Kult der Sofortbildfotografie

Die Eigenschaften von Polaroid-Kameras wie Benutzerfreundlichkeit, kaleidoskopische Farben und natürlich der Sofortausdruck des Bildes sind bei chinesischen Verbrauchern sehr beliebt geworden. Deshalb ist auch das Design des Geschäfts darauf ausgerichtet, die Kultur der analogen Fotografie in den Fokus zu stellen. Ein zweiter Aspekt betrifft das Spielerische, das mit Polaroid in Verbindung gebracht wird. Kin Lam setzt sogenannte „Toy Boxen“ ein, die dem Schaufenster das Flair eines Shops für Kinderspiele verleihen. Die Gerüste aus Rundhölzern sowie die zylinderförmigen Leuchten verkörpern den zeitlich begrenzten Charakter des Pop-up Stores und sind tatsächlich schnell auf- und abgebaut, was auch der Schnelligkeit der Sofortbildfotografie entspricht. Für den Hintergrund des Ladens wurden die Farben aus dem Polaroid-Logo gewählt und auf einigen Wandtafeln in dem nur 24 m² großen Raum sind historische Polaroid-Kameras ausgestellt.

Polaroid-Farben als Ankerpunkt

Die kompakte Größe des Geschäfts wird durch Fensterflächen, die sich über das gesamte Lokal erstrecken, visuell ausgeglichen. Dadurch und durch die plastische Farbgestaltung wirkt das Ganze wie eine Installation, die unweigerlich alle Blicke auf sich zieht. Hilfreich war auch, dass sich der Pop-up Store in einer Einkaufspassage befindet, in der vorrangig dunkle Farben vorkommen. Das Polaroid-Geschäft sticht daraus wie ein bunter Hund hervor. „Im Geschäft ist die Polaroid-Markenidentität vollständig in den Raum integriert und bietet eine Plattform, innerhalb derer eine verstärkte Fokussierung auf die Produkte möglich wird. Das Farbspektrum-Logo fungiert dabei als konzeptioneller Ankerpunkt und ist ein sofort erkennbares Element“, erklärt Kin Lim. „Die Konzeption und Umsetzung dieses Designs sind auch auf die jahrelange Erfahrung von inkmason mit der Marke zurückzuführen – ein Weg, der die Erforschung in alle Richtungen und Dimensionen umfasste und in den Kern der Geschichte und Werte von Polaroid eintauchte.“

Ein Raum wie ein Theater

Am Beginn des Projekts stand die Idee eines Theaters, erzählt der Architekt, ein Theater, das den Rahmen für viele zukünftige Erlebnisse bieten würde. Es gehe um eine Verbindung aus Raum, Marke und Mensch. „Dabei verdichtet sich die Interaktion zwischen Marke und Verbraucher zur reinen visuellen Attraktion oder zu einem einfachen Knopfdruck – und in diesem Moment der Berührung wird alles möglich“, sagt Lim.


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