In der Londoner Serpentine Gallery ging die fünfte Ausgabe des Hublot Design Prize über die Bühne. Die drei Juroren Marva Griffin Wilshire, Ronan Bouroullec und Hans-Ulrich Obrist kürten den Briten Samuel Ross zum Gewinner. Eine Besonderheit im Jahr 2019 ist die einmalige Verleihung des „Pierre Keller Awards“ in Erinnerung an den im Juli verstorbenen Schweizer Künstler und ehemaligen Direktor der Lausanner Kunsthochschule ECAL. Keller war ein guter Freund von Hublot CEO Ricardo Guadalupe und verantwortlich für die Einführung des Designpreises (gemeinsam mit Jean-Claude Biver) im Jahr 2015. Fünf der 20 für den Hublot Design Prize 2019 eingereichten Beiträge stammen noch von ihm. Die restlichen wurden von den anderen drei Juroren vorgeschlagen. Der „Pierre Keller Award“ geht an Marion Pinaffo & Raphaël Pluvinage.
Hublot will mit diesem Preis Designer*innen unterstützen, die sich noch in einem frühen Stadium ihrer beruflichen Laufbahn befinden und doch schon einige vielversprechende Arbeiten abgeliefert haben. Es geht darum, Publicity zu generieren und dadurch die Karriere zu pushen. Der Gewinner Samuel Ross nennt bereits einen British Fashion Award (2018) sein eigen und war Finalist des LVMH und des ANDAM Prize (jeweils 2018). Er arbeitet mit bekannten Marken wie Nike, Diesel oder Oakley zusammen und kooperiert mit Künstlern für verschiedenste Projekte und Installationen. Ein engagiertes fortlaufendes Projekt trägt den Titel A-COLD-WALL*, bei dem es um ein Aufeinandertreffen von Mode, Installation und Skulptur geht. Die Jury lobte Ross „unglaubliche Energie und den bemerkenswerten kooperativen Ansatz seiner Arbeit, in der Objektdesign, Social Design und Kleidungsdesign als verbindende Medien kombiniert werden“.
Die Preisträger des „Pierre Keller Award“, Marion Pinaffo und Raphaël Pluvinage arbeiten seit 2015 zusammen. Beide studierten am ENSCI-Les Ateliers in Paris und beschreiben sich selbst als neugierig und intuitiv, aber gleichzeitig analytisch. Die Erforschung der physischen Systeme und Formen, die im Hintergrund der virtuellen Welt operieren, ist ihnen ein Anliegen. Es geht um die Analyse möglicher Interaktionen zwischen der automatisierten Logik und der kreativen Sensibilität des Menschen. Die bisher größte Arbeit von Pinaffo und Pluvinage ist die „Papier Machine“, in der die unsichtbare Ästhetik der Elektronik ausgestellt wird. In der Jurybegründung wird die Fähigkeit der beiden erwähnt, komplexe Themen der zeitgenössischen Gesellschaft auf sehr illustrative Weise zu vermitteln.
Die weiteren vier Finalisten waren der Schweizer Dimitri Bähler, Shigeki Fujishiro aus Japan, der Amerikaner Than Hussein Clark sowie die aus Ghana abstammende Mae Ling J. Lokko, die die experimentelle Plattform Agrocologies gegründet hat und sich mit dem Recycling von organischem Material und Abfall aus der Agrarindustrie beschäftigt.
Das Video gibt einen kurzen Einblick in die Arbeit Mae Ling J. Lokkos.
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