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Simon Architecture Prize 2018

von Markus Schraml
Living Places - Simon Architecture Prize

Die Sieger der zweiten Ausgabe des „Living Places – Simon Architecture Prize“ sind eine Wohnung designt von Lluís Alexandre Casanovas (Spanien) und ein Kulturzentrum von Isaac Broid + Productora (Mexiko). Der steigende Erfolg und Zuspruch dieses vom führenden spanischen Kleingeräte- und Schalterproduzenten Simon ausgelobten Preises lässt sich vor allem an den um 40 % gestiegenen Einreichungen messen. Die 145 Projekte kamen aus 12 europäischen Ländern und aus Mexiko. Der in zwei Kategorien ausgeschriebene Preis (Personal Places und Collective Places) ist mit jeweils € 10.000 dotiert. Ein Grund für die schnelle Akzeptanz bei Architekten*innen und Designer*innen ist sicher auch die offizielle Unterstützung durch die Mies van der Rohe Foundation sein.

Der Gewinner in der Kategorie „Personal Places“, Lluís Alexandre Casanovas überzeugte die Juroren*innen mit seinem Real Estate Boom House in Cardedeu. Die Jury würdigte den minimalistischen Ansatz des Architekten, mit dem es im dennoch gelänge eine Vielzahl von Ebenen so zu strukturieren, dass aus weniger mehr werde. Es sei ein schönes Beispiel dafür, wie man die Auswüchse des spanischen Immobilienbooms der 1990er Jahre zeitgemäß anpassen und kanalisieren könne. Und zwar durch eine Kombination von Tradition und Moderne, High- und Lowtech sowie einer massiven Reduktion der Opulenz. Diese Gegensätze würden das tägliche Leben in einem Haus oder einer Wohnung neu formen und eine Perspektive für die Zukunft eröffnen.

Der Preis in der Kategorie „Collective Place“ für das Kulturzentrum Teopanzolco in Cuernavaca von Isaac Broid und Productora ist ein Sonderfall, denn in dieser Kategorie geht es um die Gestaltung öffentlicher Plätze. Die Arbeit von Broid und Productora ist in diesem Zusammenhang ein wunderschönes Beispiel für ein Projekt, bei dem ein öffentlicher Raum als zusätzliches Ergebnis entstand. Die eigentliche Aufgabe der Architekten war die Schaffung eines Auditoriums. Am Ende war nicht nur ein schönes Auditorium umgesetzt, sondern auf dessen Dach ein weiter Platz, der an seinem höchsten Punkt die Geschichte dieses Ortes erleben lässt, denn Teopanzolco ist eine archäologische Ausgrabungsstätte. Damit wird eine Verbindung von Gegenwart und vorhispanischer Zeit geschaffen. Die Jury hob die besondere kulturelle Leistung hervor, in einem Land mit schwierigem politischen und gesellschaftlichen Umfeld.

Ein Spezialpreis ging an Alejandro Campos von Ic.arquitectura für das Aldo van Eyck Projekt: Le Musée Imaginaire, Loenen aan de Vecht (Niederlande).

Videos von allen Finalisten finden Sie hier.

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