SPACE10, das Forschungs- und Designlaboratorium von IKEA in Kopenhagen hat mit dem Projekt SolarVille ein Modell geschaffen, das zeigt, wie man Solarenergie mit der Blockchain-Technologie verbinden kann, um saubere, leistbare Energie auf Communtiy-Ebene zu erzeugen und auszutauschen. An SolarVille waren die Blockchain-Experten BLOC, Blocktech, WeMoveIdeas India und das Architekturbüro SachsNottweit sowie Temporal beteiligt. Die Architekten bauten das 1:50 Modell eines Dorfes aus Holz als einen funktionierenden Prototypen. Einige Gebäude sind mit Solarpaneelen bestückt und erzeugen Strom, den sie aus einer über dem Modelldorf installierten künstlichen Sonne gewinnen. Andere Haushalte können die in der Community generierte überschüssige Energie über Blockhain-Technologie erwerben.
Alle Beteiligten wollen mit diesem Modell die Grenzen des Möglichen verschieben. Deshalb ist das Konzept von SolarVille zur Gänze umsetzbar. Die Idee dahinter ist, den Zugang zu erneuerbarer Energie zu demokratisieren, in dem die Bewohner über kooperative Micro-grids (Inselnetze) selbst zu Stromproduzenten und -händlern werden. Bas Van DE Poel, Kreativdirektor von SPACE10 erklärt: „Zentralisierte Energiesysteme sind oft sehr langsam und erreicht aus ökonomischen Gründen nicht die Milliarde Menschen, die in Energiearmut lebt. SolarVille zeigt, dass, wenn man Technologien wie Solarpaneele, Micro-Grids und Blockchain verbindet, sich neue Möglichkeiten auftun. Netzunabhängige Systeme erlauben es Menschen, die traditionellen Stromnetze zu umgehen.“
In dem Modell wird der Energiefluss durch eingebettete LEDs visualisiert. Die in der Community gehandelte Energie wird dabei in Echtzeit dargestellt. An der Tischseite gewährt eine Öffnung Einblick in die Echtzeittransaktionen, die mithilfe der Blockchain-Technologie durchgeführt werden. Die Besucher*innen des SolarVille-Modells, das im Ausstellungsraum des SPACE10 in Kopenhagen zu sehen ist, können dort das voll funktionierende, skalierbare Energiesystem auf Basis des Peer-to-Peer-Blockchain-Netzwerks beobachten. In SolarVille kaufen Menschen erneuerbare Energie aus der eigenen Gemeinde, wodurch das Geld in der Community bleibt. Es ist eine kleinteilige Lösung für ein großes, weltweites Problem.
Andres Nottveit von SachsNottveit über das Konzept: „Wir wollten die Interaktion fördern und haben deshalb Hartholz als primäres Material gewählt. Holz ist warum und natürlich, weshalb es einen Kontrast zum technischen Aspekt des Projekts darstellt. Eine weitere wichtige gestalterische Entscheidung war, eine inklusive Architektursprache zu entwickeln, die Gebäudedetails und Stadtstrukturen aus verschiedenen Kulturen und Ländern kombiniert. Damit SolarVille nicht nur zu einem Teil der Welt spricht und anderen völlig fremd ist. Durch umfangreiche Forschungen ist SolarVille zu einem globalen Dorf geworden, wo architektonische Details aus aller Welt vereint werden.“
Mikkel Christopher, leitender Creative Producer von SPACE10 erklärt, dass der nächste Schritt, die Umsetzung in die Realität sein müsse: „SolarVille demonstriert, dass wir eine Wahl haben. Wir können aktiv wählen, einen großen Schritt in Richtung Reduzierung der globalen Erwärmung und Stabilisierung des Klimas machen. Wir können aktive wählen, die Umweltverschmutzung drastisch zu reduzieren, die heute eine der Hauptbedrohungen für unsere Gesundheit und das natürliche Ökosystem ist, von dem wir abhängen. Schließlich können wir aktiv wählen, Millionen von Menschen in die Lage zu versetzen, leistbare, saubere Energie zur Verfügung zu haben.“
Das Modell SolarVille kann im Ausstellungsraum von SPACE10 in Kopenhagen (Flæsketorvet 10) noch bis Ende März besucht werden.
SPACE10 ist eine Initiative von IKEA – lobenswert. Doch wie sieht es beim Möbelkonzern selbst aus? Die Schweden haben sich einige ehrgeizige Ziele gesetzt. Unter anderem alle Möbelauslieferungen bis 2025 emissionsfrei zu machen, alle Einweg-Plastikprodukte bis 2020 aus dem Angebot zu entfernen, den Klima-Fußabdruck jedes Produkts um 70 % zu reduzieren, bis 2030 nur mehr erneuerbare Energie in der Produktion einzusetzen und nur mehr erneuerbare und recycelte Materialien zu verwenden. Außerdem soll die Solarenergie massiv unterstützt werden, sodass bis 2025 in bis zu 30 Märkten leistbare Heim-Solarlösungen konkret angeboten werden können (Ingka Group).
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