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Sorgenkind Autoverkehr – VCÖ-Mobilitätspreis 2020

von Markus Schraml
Screenshot © VCÖ 2020

Die Vorarlberger Gemeinde Göfis ist die diesjährige Gesamtsiegerin des VCÖ-Mobilitätspreises Österreich. Der Wettbewerb stand unter dem Motto „Verkehr auf Klimakurs bringen“ und Göfis tat dies auf vorbildliche Weise, indem der früher mit Autos zugeparkte Dorfplatz in ein belebtes Ortszentrum verwandelt wurde. Nun können die Einwohner*innen zu Fuß oder mit dem Fahrrad in den Ort kommen und finden dort ein Lebensmittelgeschäft, eine Bäckerei, eine Bücherei, einen Friseur und ein Reparatur-Café vor.

Zwölf weitere Projekte wurden in 11 Kategorien von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Michaela Huber (Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG) und Willi Nowak (Geschäftsführer VCÖ) ausgezeichnet. Gewinnerin der Kategorie „Barrierefreie und inklusive Mobilität“ ist Jugend am Werk Sozial:Raum für das Projekt „Mobilitätstraining für Menschen mit (Lern-)Behinderung“. Die Kategorie „Mobility as a Service – Sharing“ ging an „Carsharing Tirol 2050“ des Verkehrsverbunds Tirol. Mit der Öffi-Jahreskarte kann für einen Aufpreis von 100 Euro auch das Carsharing-Angebot in 21 Tiroler Gemeinden genutzt werden. Ausgezeichnet wurde auch die Universität Klagenfurt für ihren innovativen Anreiz zum Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr. Wenn Beschäftigte in Bus oder Zug auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause arbeiten, dann gilt die Fahrzeit als Arbeitszeit. In der Kategorie „Digitalisierung“ wurden das steirische Unternehmen PJ Monitoring für das Projekt Waggon Tracker ausgezeichnet, das deutliche Verbesserungen im Schienengüterverkehr bringt, sowie das Austrian Institute of Technology (AIT) für InFraRed, einer digitale Planungsplattform für integrierte Städteplanung.

Prämiert wurde auch das E-Bus-Kompetenzzentrum der Wiener Linien in Siebenhirten (Kategorie: „Ideen, Konzepte, Pilotprojekte“). Die Kategorie „Güterverkehr“ gewann das Kooperationsprojekt „Nachhaltige Logistik 2030 + Niederösterreich Wien“ des Landes Niederösterreich, der Stadt Wien sowie der Wirtschaftskammer Wien und NÖ. Der Sieg in der Kategorie „Internationale Projekte“ beim VCÖ-Mobilitätspreis 2020 ging nach Bremen für das Fahrradmodellquartier, Deutschlands 1. Fahrradzone. Die Stadt Bregenz wurde für ihr Fuß- und Radverkehrskonzept ausgezeichnet, der 20-jährige Elias Bohun für das Startup „Traivelling“, bei dem Bahnreisen in und außerhalb Europas einfach gebucht werden können. Die neuen Tages- und Nachtreisezüge der ÖBB sind ebenso Preisträger wie auch das Projekt SUPERBE des Projektkonsortiums TU-Wien, AIT und lorenz consult, bei dem die Umsetzung des aus Barcelona stammenden Superblock-Konzepts für österreichische Städte untersucht wurde.

Insgesamt wurden für den VCÖ-Mobilitätspreis in diesem Jahr 385 Projekte, Konzepte und Forschungsarbeiten eingereicht. Das diesjährige Motto „Verkehr auf Klimakurs bringen“ wurde nicht zufällig gewählt, ist doch der Verkehr das große Sorgenkind der Klimabilanz. So hat die Zunahme des Verkehrs die Einsparungen in anderen Sektoren wieder zunichtegemacht. Deshalb gibt es eine Reihe von Forderungen, wie etwa die Beendigung des „Straßenbauwahnsinns“, Konzepte der kurzen Wege oder der Service-orientierte Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und die Verknüpfung von Angeboten.

Hier im Anschluss einige interessante Videos des VCÖ mit Fakten zum österreichischen Autoverkehr.


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