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Sozial statt Produkt – Hublot Design Prize 2023

von redaktion
Hublot Design Prize 2023

Die Gewinner der achten Ausgabe des Hublot Design Prize wurden gestern bekannt gegeben. Den Hauptpreis erhielt Aqui Thami. Die Janajati (aus dem Himalaja-Gebiet) engagiert sich für Frauen in Mumbai. Als feministische Aktivistin und Künstlerin setzt sie verschiedenste Mittel ein, von Kunst bis zum Grafikdesign, von Performances bis hin zu wildem Plakatieren, um benachteiligten Gruppen eine Stimme zu geben. Ihre Arbeit finanziert sie durch Zeichnungen, Poster, Zines (selbstproduzierte Magazine) und Kunstwerke. Ein wichtiger Punkt, um die Position der Frauen in der indischen Metropole zu stärken, ist Bildung. Deshalb gründete Thami die Sister Library, die erste feministische Bibliothek in Südasien, die von der lokalen Community betrieben wird.

Vielfalt des Designs

Der Hublot Design Prize wurde 2015 ins Leben gerufen und steht Designern bis zu einem Alter von 40 Jahren offen. Eine Einschränkung auf bestimmte Designfelder gibt es nicht. Die Organisatoren streben eine kulturelle Vielfalt an, deswegen ist jedes Jurymitglied dazu aufgerufen, fünf Kandidaten auszuwählen. In einem ersten Jury-Treffen werden die Finalisten festgelegt, die dann ihren Designansatz im Zuge einer Veranstaltung vortragen. Der Preis soll als Karrieresprungbrett dienen, indem internationale Aufmerksamkeit generiert wird. Die diesjährige Verleihung des Hublot Design Prize fand am 2. Oktober im neuen Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich in Anwesenheit der sechs Finalisten, der Jury und geladener Gäste statt.

Pierre Keller Preis

Der Pierre Keller Award geht an Gabriel Fontana, der im Bereich Social Design arbeitet. Er erforscht wie Ideologien, Bewegungen formen und umgekehrt. Mit seinen performativen und partizipatorischen Methoden definiert er Design als Sozialberuf. Auf diese Art und Weise untersucht Fontana, wie unsere eigenen Körper soziale Normen verinnerlichen und reproduzieren. Sein Ziel ist es, durch neue Pädagogik, Aktivitäten und Spiele Gruppendynamiken zu dekonstruieren. Seit fünf Jahren ist der Sport sein Hauptforschungsgebiet. In diesem Zusammenhang entwickelt er alternative Mannschaftssportspiele. Der Designer spielt dabei auch mit Uniformen und entwickelt nicht stigmatisierende Kleidung für Sport- und Gemeinschaftsaktivitäten.

Der in Rotterdam ansässige Designer Gabriel Fontana präsentiert seinen Designansatz der Jury. Er gestaltet spielerische Aktivitäten und hinterfragt unsere Interaktionen sowie Gruppendynamiken. © Hublot Design Prize

Die Jury bestand aus Tawanda Chiweshe, Marva Griffin, Hans Ulrich Obrist und Alice Rawsthorn. „In diesem Jahr tritt eine neue Generation von hybriden Designern hervor, die weniger produktorientiert und sozial bewusster sind“, kommentiert Jurypräsident Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Leiter der Londoner Serpentine Gallery, die Preisträgerauswahl.

Der Hublot Design Prize ist mit 80.000 Schweizer Kranken dotiert, der Pierre Keller Award mit 20.000.


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