Die munich creative business week (mcbw) ist Deutschlands größter Designevent. Nun gab Veranstalter bayern design bekannt, dass für die Ausgabe 2024 (11. bis 19. Mai) Stefano Boeri der sogenannte creative explorer sein wird. Der italienische Architekt referiert als Key Note Speaker am 13. Mai auf dem mcbw design summit über das Themenfeld Natur und Architektur. Boeri ist aufgrund seiner jahrelangen Arbeit, mit der er mehr Bäume in die Metropolen dieser Welt gebracht hat, die perfekte Wahl, um das Jahresmotto der mcbw „How to co-create with nature“ mit kompetenten Inhalten zu füllen.
Boeri gründete sein erstes Architekturbüro Boeri Studio 1999 gemeinsam mit Gianandrea Barreca und Giovanni La Varra. 2011 folgte die Gründung von Stefano Boeri Architetti und 2014 gründete er mit Yibo Xu Stefano Boeri Architetti China mit Sitz in Schanghai. Die Arbeit des Büros reicht von der Produktion urbaner Visionen und Architektur bis hin zur Gestaltung von Interieurs und dem Design von Produkten. Der Fokus von Boeris Arbeit liegt stets auf den geopolitischen und ökologischen Auswirkungen städtischer Phänomene.
Berühmtheit erlangte der Architekt durch seinen „Bosco Verticale“ (2014), ein Hochhaus in Mailand, das als vertikaler Wald konzipiert und umgesetzt wurde. Es war der erste Prototyp eines Wohngebäudes mit über 700 Bäumen und 20.000 Pflanzen. Die Idee: Vegetation als wesentliches Element der Architektur zu verstehen. Stefano Boeri ist Co-Vorsitzender des wissenschaftlichen Komitees des World Forum on Urban Forests (dem ersten globalen Forum zum Thema Urban Forestry) und stellte 2019 beim UN-Klimagipfel das in New York ins Leben gerufene Green Urban Oases-Projekt vor – zusammen mit der FAO, C40, UN Habitat und anderen internationalen Forschungsinstituten.
Stefano Boeri Architetti arbeitet derzeit international an städtischen Aufforstungsprojekten wie Vertical Forests in Lausanne, Utrecht, Eindhoven (2021) und Nanjing sowie an mehreren Forest Cities-Projekten. Seit 2020 ist Stefano Boeri Präsident des wissenschaftlichen Komitees von Forestami, einem Projekt, das darauf abzielt, bis zum Jahr 2030 drei Millionen Bäume im Großraum Mailand zu pflanzen.
„Wir müssen mit der Natur zusammenarbeiten und sie, wo immer es möglich ist, mit einbeziehen – auf Plätzen, in Höfen, in Alleen, auf den Dächern und an den Fassaden der Häuser“, bekräftigt Boeri seine Intentionen. Bei all seinen Bemühungen blickt er immer mit Mut und Optimismus auf die urbane Zukunft dieser Welt.
Das vielfältige Programm der mcbw 2024 soll einen „gesamtgesellschaftlich relevanten Diskurs“ anstoßen, wie die Natur mehr und letztlich als fixer Bestandteil jeglicher Gestaltung eingebunden werden kann. Viele Designer und Architekten arbeiten bereits jetzt – und manche seit vielen Jahren – in diesem Bereich. Stefano Boeri ist einer davon, der mit seinen ganz spezifischen Ideen auch Projekte mit Signalwirkung umgesetzt hat. Das und seine zahlreichen Vorträge machen ihn zu einem der wichtigsten Botschafter für mehr Natur im urbanen Raum.