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The Grafted City von Alberto Roncelli gewinnt Superscape 2022

von redaktion
The Grafted City, Superscape 2022

Der biennal ausgelobte österreichische Architekturpreis Superscape zielt auf zukunftsweisende Konzepte ab, die den urbanem Raum und die Stadtentwicklung thematisieren. Das Siegerprojekt der Ausgabe 2022 wurde nun bekannt gegeben. The Grafted City von Alberto Roncelli erhielt von der Jury (Renate Hammer, Maria Vassilakou und Christoph Thun-Hohenstein) die meiste Zustimmung.

Anonyme Räume wieder aktivieren

Roncelli erforscht das Potenzial einer Stadt im Hinblick auf bisher ungenutzte „vergessene“ Flächen. Diese sollen zurückgewonnen werden. In Verbindung mit architektonischen Experimenten in Leichtbauweise schafft The Grafted City ein neues Modell der Nachhaltigkeit, in dem die Stadt sinnvoll verdichtet wird. Denn die Stadt der Zukunft kann sich keine ungenutzten Flächen leisten, meint Roncelli.

Sieger Alberto Roncelli inmitten der Sponsoren-Vertreter des Superscape Michael Gehbauer (WBV-GPA – Wohnbauvereinigung für Privatangestellte) und Nicole Mayer (JP Immobilien). Foto © Clara Maria Fickl

In einem ersten Teil des Projekts wurde eine kartografische Zuordnung vorgenommen. Diesem „Mapping“ liegt eine Fallstudie zugrunde, die das Potenzial der ungenutzten Flächen aufzeigt. Das analysierte Areal ist Nordvest, eine Gegend im Norden Kopenhagens. Roncelli konnte über 200 ungenutzte Flächen ausmachen. Neun davon erwiesen sich für The Grafted City als brauchbar.

Zusätzlich wurden weitere Gebiete ausgekundschaftet und als geeignet für eine zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung befunden. Neue mögliche Nutzungen unterteilt Roncelli in vier Bereiche: Raum für nicht-menschliche Lebewesen, zur Lebensmittelerzeugung, für kulturelle Aktivitäten der lokalen Communitys sowie für nachhaltige Nutzung und Wiederverwendung von Materialien.

Der Hauptgewinn ist mit 10.000 Euro dotiert. Die weiteren Teilnehmer der Shortlist erhalten je eine Aufwandsentschädigung von 2.000 Euro. Foto © Clara Maria Fickl

Das Thema des diesjährigen Superscape lautete „Green Shift“ und stellte die Begriffe „Reduce, Reuse, Recycle“ in den Fokus: Also reduzieren, wiederverwenden und wiederverwerten – die drei Säulen der Kreislaufwirtschaft, die nicht nur laut den Organisatoren dieses Wettbewerbs in der Architektur Anwendung finden sollten. Der hohe Ressourcen- und Energieverbrauch des weltweiten Bauwesens rückt die Architektur in ein negatives Licht. Gleichzeitig sind gerade dort die Veränderungspotenziale am größten. Schließlich ist es die Aufgabe der Architektur, qualitätsvollen Lebensraum zu schaffen – und dazu gehört auch eine intakte Umwelt, in der ein hohes Maß an Biodiversität herrscht. Mit seiner Perspektive ins Jahr 2050 bietet der Superscape eine Plattform für Visionen, die zukunftsfähige Wege aufzeigen.


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