Unter dem Titel „Reworked“ beauftragt M+ regelmäßig Designstudios seine historischen Mosaik-Kollektionen zeitgenössisch zu interpretieren. In diesem Jahr wurde Studio Irvine eingeladen, Mosaiken aus dem M+ Archiv in neue grafische Kompositionen zu verwandeln. Und auch M+ Art Direktor Massimo Nadalini überarbeitete eine Kollektion. Die ersten drei Linien heißen Confetti, A-Maze und Freckles.
Massimo Nadalini beschreibt seine Arbeit an Confetti mit folgenden Worten: „Der Reichtum der Farbpalette und die Materialität des Mosaiks drängten mich zum Spielen. Ich ging von natürlichen chromatischen Grundlagen aus und habe dann Farbsegmente eingefügt.“ Die Linie besteht aus vier Designs, deren Segmente mit unterschiedlichen Farben akzentuiert sind. Die Verteilung der Akzent-Mosaiksteine wirkt zufällig, in Wirklichkeit jedoch handelt es sich um das Ergebnis eines organisierten Chaos, betont Nadalini.
Studio Irvine hat für A-Maze Studien zu antiken römischen Dekors durchgeführt. In der Neuinterpretation entsteht aus dem Unterschied von gesprenkelten und glatten Mosaiken ein visuelles Labyrinth, das sich (zumindest in der dunklen Version) erst bei näherem Hinsehen entpuppt. In der zweiten Arbeit des Studios sind die akzentuierenden Mosaiksteine schräg gestellt und etwas kleiner als der monochrome Rest. Freckles (Sommersprossen, Bild oben) ist das fröhlichste Design im Trio. Es wirkt so, als hätte jemand die Akzent-Steinchen zufällig über einer Fläche ausgeleert und ein Fotograf hätte den Moment des Purzelns festgehalten.
Die Reworked-Projekte von M+ sollen Mosaiken für zeitgenössische Anwendungen attraktiver machen. Forschung, Experimente und das Finden innovativer neuer Materialien spielen dabei eine wesentliche Rolle.