Vor einem Jahr starteten die Wuppertaler Stadtwerke WSW den Regelbetrieb mit Wasserstoffbussen. Nun ziehen die Betreiber positive Bilanz. Die WSW-H2-Busse erreichten in dieser Zeit Kostenparität mit Dieselbussen. „Im Betrieb kosten die Wasserstoffbusse schon jetzt nicht mehr als Dieselbusse und haben auch bei Tiefsttemperaturen im vergangenen Winter ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt“, sagt Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach.
Wasserstoff aus dem Wuppertaler Müll
Der weitere Plan sieht vor, die Wasserstoffinfrastruktur auszubauen. So soll eine zweite Wasserstofftankstelle errichtet werden, um die Wasserstoffflotte flexibler einsetzen zu können, wie WSW mobil CEO Ulrich Jaeger erklärt. Die Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betankt, der aus dem Müll der Wuppertaler Bürger*innen gewonnen wird. Der Wasserstoff wird in einem Elektrolyseur der WSW-Konzerntochter AWG produziert, der mit Strom aus dem Müllheizkraftwerk Korzert betrieben wird.
Wichtig für die langfristige wirtschaftliche Betrachtung der Flotte ist neben der Wartungsintensität der Kraftstoffverbrauch. Während in den Sommermonaten nur rund 8 kg pro 100 Kilometer verbraucht wurden, stieg der Wert am kältesten Wintertag bei -16 Grad Celsius auf über 10 kg. Im Jahresdurchschnitt verbrauchten die Busse 8,7 kg / 100 km.
H2-Flottenverdoppelung
Aktuell sind zehn Busse des belgischen Herstellers Van Hool im Einsatz. Sie fahren je nach Linie Strecken von bis zu 280 Kilometern täglich. Die Gesamtreichweite der eingesetzten H2-Busse beträgt 400 Kilometer. Dadurch und durch das schnelle Auftanken sind die Wasserstoffbusse batteriebetriebenen Elektrobussen überlegen. Die WSW hofft in Zukunft auf eine deutliche Preisminderung bei der Fahrzeuganschaffung. Innerhalb der letzten 12 Monate seien die Preise um rund 10 % gesunken. Bei steigenden Stückzahlen dürfte aber ein weitaus höherer Rückgang möglich sein. Bis Ende des Jahres verdoppeln die WSW ihre Wasserstoffbusflotte mit zehn weiteren Fahrzeugen des polnischen Herstellers Solaris.