Home Design 200 Jahre Eleganz – J. & L. Lobmeyr im MAK

200 Jahre Eleganz – J. & L. Lobmeyr im MAK

von redaktion
Glanz und Glamour, MAK

Der Name J. & L. Lobmeyr steht für wunderbar elegante Glasobjekte, die mit ihrer Zeitlosigkeit eine ganz spezielle Stellung in der Branche einnehmen. Dies gilt sowohl für Gebrauchsgläser als auch für künstlerische Arbeiten. Bedeutend ist das langjährige Zusammenwirken mit dem Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK), das dazu beitrug, dass die Glasmacherdynastie Lobmeyr immer wieder einzigartige Glasobjekte erschuf und es bis heute tut. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens widmet das MAK dem Wiener Unternehmen die Ausstellung „GLANZ UND GLAMOUR. 200 Jahre Lobmeyr“.

Mehr als 300 Objekte veranschaulichen eine Zeitspanne vom Historismus und Orientalismus des 19. Jahrhunderts über Klassiker wie den Servicen und Objekten aus der Feder von Josef Hoffmann, Adolf Loos und Oswald Haerdtl, bis hin zu zeitgenössischen Variationen der Glasherstellung, in denen Lobmeyr mit heutigen Designern und Künstlern zusammenarbeitet. Die von Gastkuratorin Alice Stori Liechtenstein ausgewählten Exponate sind nicht chronologisch aufgestellt, sondern wurden so gruppiert, dass unterschiedliche Stile, Verarbeitungstechniken und Materialinnovationen aufeinandertreffen und sich dadurch mitunter überraschende Bezüge zwischen den Objekten aus verschiedenen Epochen herstellen lassen.

Bei der Betrachtung von Glas geht es immer auch um das Spiel mit Licht und Schatten. Die Produkte von J. & L. Lobmeyr sind einzigartige Beispiele dafür. Auf diesen Aspekt fokussierte das Designstudio MARCH GUT als Ausstellungsgestalter. Sparsam mit Licht in Szene gesetzt, entfalten die Gläser ihre visuelle Qualität auf geheimnisvoll strahlende Weise. Unzählige Reflexionen übertragen den Titel der Schau „Glanz und Glamour“ in faszinierende Raumbilder.

Teil der Ausstellung sind eine Reihe von Projekten, die J. & L. Lobmeyr in Zusammenarbeit mit Designern für die Vienna Design Week umsetzte. Darunter findet sich eine Installation von Maxim Velčovský (City Shades, 2009), Philippe Malouins Time Elapsed, 2011 sowie Arbeiten von Max Lamb oder Martino Gamper. Zu sehen ist auch eine Gruppe von Pokalen mit aufwendigen Gravuren, die die Künstlerin Nives Widauer anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums von Lobmeyr entworfen hat (Sieben Pokale der Menschlichkeit, 2023).

200 Jahre Glas

1823 gründete Josef Lobmeyr sen. das Unternehmen in der Wiener Weihburggasse und wurde bald kaiserlicher Hoflieferant. Ludwig Lobmeyr (1855–1917) war ein Pionier der österreichisch/böhmischen Kristallproduktion und präsentierte das Unternehmen auf den ersten Weltausstellungen. Ludwigs Neffe Stefan Rath senior (1902–1960) führte Lobmeyr in die Moderne. Er war Mitbegründer des Österreichischen Werkbundes. In Zusammenarbeit mit Josef Hoffmann und anderen Künstlern der Wiener Werkstätte entstanden viele Klassiker. Hans Harald Rath (1938–1968) baute die österreichische Kristallmanufaktur nach dem Krieg wieder auf und revolutionierte den Kronleuchter. Ein Exemplar seines Schaffens hängt noch heute im Zuschauerraum der Wiener Staatsoper. Harald, Peter und Stefan Rath (1968–2008) erweiterten das Unternehmen und erschlossen den arabischen sowie japanischen Markt. 1972 wurde der Kronleuchterhersteller Zahn (gegründet 1780) übernommen. Andreas, Leonid und Johannes Rath bauten die internationalen Vertriebsaktivitäten ab 2000 weiter aus und setzen auf Kooperationen mit einer neuen Designergeneration.

Ausstellungsdauer: 7. Juni bis 24. September 2023, MAK Ausstellungshalle.


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