Der schwedische Autohersteller Volvo ist im Premiumsegment beheimatet. Dennoch hat man in Göteborg erkannt, dass der zukünftige Erfolg auch in kleineren Modellen liegt. Den Premiumcharakter wollen die Schweden aber beibehalten. Das erste Ergebnis dieser Strategie wurde nun präsentiert: der Volvo EX30. Es handelt sich dabei um einen kleinen SUV, der sich – so die Wünsche des Autobauers – in den nächsten Jahren zu einem der meistverkauften Volvo-Autos entwickeln soll. Der „Kleine“ nimmt eine wichtige Rolle in der Transformation von Volvo hin zur reinen E-Auto-Palette ein. Bereits Mitte des Jahrzehnts soll die Hälfte des weltweiten Absatzes auf vollelektrische Fahrzeuge entfallen, dabei wird eine operative Gewinnmarge von acht bis zehn Prozent angestrebt. Ab 2030 sollen dann ausschließlich E-Autos verkauft werden.
Mit dem Volvo EX30 reagiert das Unternehmen auf das spärliche Angebot an kleineren, billigeren E-Autos, die immer stärker nachgefragt werden. Mit seinen kompakten Abmessungen zielt der Kleine von Volvo auf den urbanen Verkehrsalltag ab. Wobei Kunden auch bei diesem Modell nicht auf markentypische Sicherheitsausstattung verzichten müssen. So gibt es etwa eine spezielle Ausstiegswarnung, die sogenannte „Dooring“-Unfälle verhindern soll. Das sind Unfälle, die durch das Öffnen der Tür und die dadurch ausgelöste Kollision mit Radfahrern oder Fußgängern zustande kommen.
Oder der Kreuzungsbremsassistent: Er soll Zusammenstöße mit entgegenkommenden Fahrzeugen beim Abbiegen verhindern. Bei drohender Gefahr wird selbstständig eine Bremsung eingeleitet, um einen Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug oder einem querenden Verkehrsteilnehmer zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen.
„Wir wissen, dass der Preis und die Betriebskosten immer noch eine der größten Herausforderungen sind, wenn Menschen über den Umstieg auf ein Elektroauto nachdenken“, sagt Jim Rowan, Präsident und CEO von Volvo Cars. „Mit dem Volvo EX30 wollen wir Premium-Elektromobilität einem viel breiteren Publikum zugänglich machen und so den für Industrie und Gesellschaft notwendigen Übergang zur vollständigen Elektrifizierung vorantreiben und beschleunigen.“
Die Einstiegsvariante des Volvo EX30 bildet die 200 kW (272 PS) Single Motor Version. In Verbindung mit einer 51 kWh starken LFP-Hochvoltbatterie, in der eine Lithium-Eisen-Phosphat-Mischung verwendet wird, können Reichweiten von bis zu 344 Kilometer (nach WLTP-Zyklus) geschafft werden. Der Akku ist laut Aussage des Unternehmens kostengünstiger und weniger ressourcenintensiv in der Herstellung als andere Varianten. In der Extended Range Version des Single Motor steigt die Reichweite auf bis zu 480 Kilometer. Anstelle der Standardbatterie kommt hier ein effizienterer 69-kWh-NMC-Akku aus Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt zum Einsatz.
Die Top-Version bildet der Twin Motor Performance AWD mit Allradantrieb und zwei Elektromotoren, die gemeinsam 315 kW (428 PS) auf die Straße bringen. Damit beschleunigt der Volvo EX30 innerhalb von 3,6 Sekunden von null auf 100 km/h – und ist damit „der schnellste Volvo aller Zeiten“, bekräftigt Volvo. In Verbindung mit dem 69-kWh-NMC-Akku liegt die maximale Reichweite hier bei 460 Kilometern. Mit einer Ladeleistung von bis zu 153 kW (Twin Motor) dauert das Aufladen von zehn auf 80 % an Schnellladestationen 26 Minuten. Über das zentrale Display und per App lässt sich die Stromstärke und der maximale Ladestand einstellen sowie der Ladevorgang zeitlich steuern.
Der Einstiegspreis liegt bei 36.950 Euro. Der Volvo EX30 ist ab sofort in Österreich und anderen Märkten bestellbar. Er lässt sich kaufen, leasen und in einigen Ländern ist der kleine SUV auch abonnierbar. (in Österreich ist das Care by Volvo Abo allerdings noch nicht erhältlich).