Home Award 21 Designtalente mit „one&twenty“ Nachwuchspreis des Rat für Formgebung ausgezeichnet

21 Designtalente mit „one&twenty“ Nachwuchspreis des Rat für Formgebung ausgezeichnet

von redaktion
one&twenty 2024

Mit dem internationalen Wettbewerb „one&twenty“ ehrt der deutsche Rat für Formgebung herausragende Designstudierende und Absolventen aus den Bereichen Produktdesign und Lifestyle. Nun wurden die 21 Gewinner-Projekte für 2024 bekannt gegeben. Einmal mehr demonstrieren sie, wie der Designnachwuchs auf die Herausforderungen der Gegenwart lösungsorientiert reagiert. Die Sieger wurden aus mehr als 800 Einreichungen aus über 50 Ländern ausgewählt.

„Die ausgezeichneten Designtalente zeigen, was möglich ist, wenn Innovation auf Verantwortung trifft. Die Winner-Projekte beweisen die Kraft von Design, das echte Lösungen für die Zukunft schaffen kann und damit die Transformationsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig vorantreibt. Die Aufgabe der Unternehmen ist es, diese Konzepte und Visionen von Nachwuchsdesignern zu integrieren und den Freiraum für kreatives und lösungsorientiertes Design zu schaffen“, betont Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung.

Die Siegerprojekte zeigen den innovativen Umgang mit Materialien, die Verwendung hochtechnologischer Werkzeuge und die tiefe Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema. Der „Radiator Flask“ von Valerio Sampognaro (Deutschland) beispielsweise ist ein modulares Kühlelement aus Ton, das bei trockenem, heißem Klima in der Lage ist, durch Verdunstungskühlung die Raumluft zu kühlen. Der modulare Aufbau ermöglicht sowohl in sich geschlossene Objekte als auch stehende oder hängende Varianten. Inspiriert ist das Design von einer antiken Kühlmethode, wie sie aus dem arabischen- und Mittelmeerraum bekannt ist. Hier wird altes Wissen modern umgesetzt. „Running on (h)air“ von Manuel Steffan (Deutschland) ist eine ultraleichte, 3D-gedruckte Laufschuhsohle. Läufer können damit die Dichte, Kompression und Positionierung der Dämpfungszonen individuell anpassen, um eine perfekte Passform zu erreichen und überschüssiges Material loszuwerden. Die 3D-gedruckte Struktur ahmt den Dämpfungseffekt von Abstandsgewirken nach und kann am Ende ihrer Lebensdauer leicht recycelt werden. „SATTEL“ von Sofia Kocher (Österreich) wiederum ist ein Sitzobjekt, das aus wenigen leicht zerlegbaren Teilen besteht. Der faltbare Stahlrahmen spannt den Stoff beim Auseinanderfalten. Der Komfort entsteht durch die Spannung des Stoffs, traditionelle Polsterung wird nicht benötigt. Die Montage erfordert keine Werkzeuge. Der Bezug kann gewaschen und leicht ausgetauscht werden.

Mobilität und Infrastruktur

Der leichte Lastenroller „Mantis“ von Esther Betz (Deutschland), Elisa Bessega (Italien) und Sylvia Chen (USA) wurde mithilfe von generativem Design entworfen. Der Algorithmus der Soft-Kill-Option Methode wurde zur Optimierung des Materialeinsatzes verwendet und half bei der Entwicklung eines Stahlrahmens, der bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit aufweist. Die seitliche Lenkung und der geräumige Ladekorb bieten ein intuitives Benutzererlebnis, während das dreirädrige Design Stabilität gewährleistet, ohne die Manövrierfähigkeit zu beeinträchtigen. Die Serie „Morari“ von Jesse Altmann, Klara Schneider und Valentina Lenk (alle Deutschland) soll für mehr Leben, Freude und Entspannung an Haltestellen sorgen. Verschiedene Sitzmöglichkeiten, praktische Ablage- und Lehnmöglichkeiten ermöglichen komfortable Aufenthalte und verwandeln das Warten in eine angenehmere Alltagssituation. Basis und Ausgangspunkt für die Serie bilden die genormten Haltestellengeländer, die den Dreh- und Ankerpunkt für Morari und sein Verschlusssystem darstellen. Josua Peters (Deutschland) hat sich dem Thema Kabel gewidmet. Das überrascht in einer Zeit, in der kabellose Geräte immer häufiger werden. Dennoch sind und bleiben Kabel ein unverzichtbarer Teil jeglicher Infrastruktur. Deshalb stellt „Cable Mania“ das Produktelement Kabel in den Fokus. Aus diesem Experiment sind sechs unterschiedliche Objekte hervorgegangen.

Textile Revolutionen

Mit „ORIORI“ präsentiert Emilie Palle Holm (Dänemark) eine Sammlung von transformierbaren, gewebten und selbsttragenden skulpturalen Objekten, die auf 3D-Origami-Strukturen als Konstruktionsprinzip basieren. Jedes Objekt kann aufgrund kontrastierender Elemente in Form, Textur, Farbe und Muster zwischen unterschiedlichen visuellen und fühlbaren Formergebnissen wechseln. Durch die Einbettung von formverändernden Mechanismen direkt in das gewebte Textil werden Material und Form gleichzeitig erstellt. Durch einen Faltprozess werden die 2D gewebten Textilien zu 3D-Origami-Objecten umgewandelt. Ein weiteres spannendes Textil-Projekt ist „Off the Grid“ von Eva Benamou (Israel) und Antonia Gauß (Deutschland). Die Designerinnen ließen sich dafür von der Textilfärbetechnik der Seidenmalerei inspirieren. Für das Projekt wurden auch die gestalterischen Möglichkeiten erforscht, die sich mit Pen Plotter als digitalem Werkzeug an der Schnittstelle von Handwerk und industrieller Reproduktion eröffnen.

In der Galerie sind die weiteren Gewinner des one&twenty-Wettbewerbs aufgelistet:

Am 15. April werden die Gewinner an einem neuen Ausstellungsort im Mailänder Viertel Brera geehrt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird zudem ein Projekt zum „Best of Best“ gekürt. Die Ausstellung ist während des Salone del Mobile geöffnet.



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