Home Architecture Hassell und ESA kreieren Lebensraumkonzept für den Mond

Hassell und ESA kreieren Lebensraumkonzept für den Mond

von Markus Schraml
Lunar Habitat Master Plan

Die Architekten und Stadtplaner von Hassel haben in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumagentur ESA sowie der Cranfield University ein revolutionäres Konzept für das weltweit erste Wohn-Habitat auf dem Mond entwickelt. Dies soll der nächste Schritt in Richtung dauerhafter menschlicher Anwesenheit auf dem Erdtrabanten sein.

In Kooperation mit Anthropologen, Psychologen, Robotikforschern und Astronauten berücksichtigt der Lunar Habitat Masterplan nicht nur die wesentlichen Elemente, die einen Lebensraum lebenswert machen, sondern auch die Frage, wie man bei reduzierter Schwerkraft eine sich gut entwickelnde, dauerhafte Gemeinschaft von fast 150 Menschen schaffen kann. Anders als zuvor vorgeschlagene monolithischen Schalenstrukturen verwendet der Entwurf 3D-gedruckte modulare Komponenten, die als schützende Außenschicht fungieren. Die hexapodförmigen Komponenten werden wie Bausteine zusammengesetzt und greifen ineinander, um den Lebensraum vor der tödlichen Strahlung auf dem Mond zu schützen.

Die Komponenten können mithilfe von Materialien regeneriert werden, die direkt vom Mond stammen (z. B. Monderde) und vor Ort im Habitat in 3D gedruckt werden, was die Möglichkeit für ein nachhaltiges Wachstum der Bauten bietet. „Der Zugang zum Weltraum wird jedes Jahr billiger, daher wird sich die Raumfahrt in den nächsten zwei Jahrzehnten enorm weiterentwickeln“, glaubt Xavier de Kestelier, Leiter Innovation bei Hassell und gibt zu bedenken, dass niemand vorhersagen kann, wie eine Mondgemeinschaft tatsächlich aussehen und sich entwickeln wird. „Deshalb haben wir einen Masterplan entworfen, der sich an Veränderungen anpassen lässt und künftig verschiedene Arten von Mondsiedlungen berücksichtigen kann.“

Der auf den Menschen ausgerichtete Masterplan legt den Fokus auf das, was eine Siedlung zum Überleben und Gedeihen auf dem Mond benötigen würde – von Erholungs-, Sozial- und Aktivräumen, einschließlich Restaurants und Sportarenen, bis hin zu riesigen Gewächshäusern.

Das für das Discovery-Programm der ESA entwickelte Habitatsystem soll die Arbeit nationaler Agenturen unterstützen – darunter NASA, ESA und Jaxa – aber auch kommerzielle Raumfahrtagenturen, Unternehmen und Touristen bedienen.

Astronaut Matthias Maurer (ESA) und Hassels Innovationsleiter Xavier de Kestelier erläutern auf New Scientist das Mond-Habitat:



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