Aus einem 4-tägigen 3D-Print-Wettbewerb in Edwards, Illinois (USA), der Finalrunde der mehrstufigen 3D-Printed Habitat Challenge der NASA, ging die New Yorker AI SpaceFactory als Sieger hervor. Den zweiten Platz errang das universitäre Penn State Team. Die Vorgabe war, aus wiederverwertbaren Materialien, wie sie auf Mond oder Mars zu finden sind, ein Modell zu drucken, das zumindest ein Drittel der Originalgröße des Entwurfs erreichen sollte. Die beiden Sieger-Teams verwendeten dazu Konstruktionstechniken mit Robotern, um menschliche Arbeitskraft so weit wie möglich zu reduzieren. Eine Methode, die Weltraumerkundungsmissionen autonomer und nachhaltiger machen soll. „Der finale Meilenstein dieses Wettbewerbs ist ein Höhepunkt, der von den klugen, innovativen Köpfen extrem harte Arbeit verlangt und die uns damit helfen, jene Technologien voranzubringen, die eine nachhaltige menschliche Präsenz auf dem Mond und dann auf dem Mars möglich machen“, sagte Monsi Roman, Programmmanager der NASA Centennial Challenges.
Die Teams erstellten ihre Habitate direkt vor der Jury in 10-Stunden-Schritten. Nach Abschluss des Druckvorgangs wurden die Strukturen mehreren Tests unterzogen, die den Materialmix, die Dichtheit, Haltbarkeit und Festigkeit bewerteten. Das Siegerteam von AI SpaceFactory verwendete für ihren Entwurf ein innovatives Biopolymer-Basalt-Composite, ein biologisch abbaubares, recycelbares Material, das aus Rohstoffen, die auf dem Mars zu finden sind, hergestellt werden kann. Im Rahmen der NASA-Testverfahren zeigte sich, dass dieses Material stärker und haltbarer als Lösungen aus Beton ist. Lex Akers, Dekan des Caterpillar College of Engineering and Technology der Bradley-Universität (NASA-Partner des Wettbewerbs) sagte: „Es ist leicht und es ist stark, wie ein Flugzeug. Das wird sehr wichtig sein für diese Art von Habitaten.“
AI SpaceFactory nennt ihr Habitat-Modell Marsha. Der fertige Druck soll nun für ein weiteres Projekt wiederverwendet werden – für Tera, einem Space-tech Öko-Habitat auf der Erde: „Wir entwickeln diese Technologien für den Weltraum, aber sie haben durchaus das Potenzial das Bauwesen auf der Erde zu transformieren. Mit der Verwendung von natürlichen, biologisch abbaubaren Materialien zum Beispiel aus Pflanzen, können wir die massive Verschwendung der Bauindustrie, die von nicht recycelbarem Beton verursacht wird, vermeiden“, weiß David Malott, CEO und Gründer von AI SpaceFactory.
Das Preisgeld für den Sieger betrug 500.000 US-Dollar. Der Zweitplatzierte erhielt 200.000 US-Dollar. Seit 2015, als NASA diesen mehrstufigen, mehrphasigen Wettbewerb startete, der die Bereiche Design, Software-Modelling und schließlich die physische Konstruktion abdeckte, haben über 60 Teams daran teilgenommen und die Weltraumagentur hat über 2 Millionen US-Dollar an Preisgeld ausbezahlt.
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