2050 werden laut Prognosen 70 % der Weltbevölkerung (etwa 6 Milliarden) in Städten leben, einige davon werden Megacitys sein, die sich über viele Kilometer erstrecken. Wie jedoch können die Ressourcen verschlingenden Städte von einem Problem zu einem Teil der Lösung werden? Dieser Herausforderung stellt sich das World Forum on Urban Forests, das von 28. November bis 1. Dezember in Mantua stattfindet. Unterstützt von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und organisiert von der Stadt Mantua, dem Polytechnikum Mailand sowie der SISEF (der italienischen Gesellschaft für Forstwirtschaft und Waldökologie) wird von einer breiten Palette an Architekten, Stadtplanern, Wissenschaftlern, Technikern, Stadtrepräsentanten und NGOs über multidisziplinäre Lösungen diskutiert, die das Potenzial in sich tragen, Städte nachhaltiger zu machen.
Städte nehmen derzeit nur 3 % der Landfläche ein, aber sie verbrauchen 75 % der natürlichen Ressourcen. Die Veranstalter sehen neben den Themen Umweltverschmutzung, Klimaveränderung und erneuerbare Energien, die bereits in den Regierungen angekommen sind, die urbane Aufforstung als essenzielle Aufgabe für die Zukunft des Planeten an. In diesem Forum wird es also darum gehen, Möglichkeiten zu besprechen, wie Städte grüner gemacht werden können – und damit auch sicherer, vielfältiger und inklusiver.
400 Experten aus über 50 Ländern werden nach Mantua kommen, um die Wichtigkeit von grüner Infrastruktur für die Städte zu diskutieren. Urbane Wälder können zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, zu Umweltschutz, sozialem Zusammenhalt und öffentlichem Engagement einen wertvollen Beitrag leisten. Im Zuge der Veranstaltung werden Beispiele von bereits verwirklichten Projekten aus den Bereichen grüne Planung, Gestaltung und Verwaltung gezeigt werden.
Ein Vorreiter für grüne Architektur ist Stefano Boeri, der mit seinem Vertical Forest bekannt wurde. Der italienische Architekt ist mit seinem Büro und seiner Lehrtätigkeit am Mailänder Polytechnikum eine der maßgeblichen Kräfte hinter dieser Veranstaltung.
Der Veranstaltungsort Mantua wurde unter anderem deshalb gewählt, weil die lombardische Stadt als „grünste Stadt“ Italiens gilt. In der Urban Ecosystem-Rangliste von Legambiente und Ambiente Italia liegt sie im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr auf Platz 1. Der ideale Ort also für die Anliegen der Veranstalter. Das Programm des World Forum on Urban Forests sieht Konferenzen, Debatten, Meetings sowie thematische Diskussionen in Großrunden vor.