Das Projekt „Future Perfect“ ist eine Initiative von UNStudio (Ben van Berkel), in dem Neues aus Altem entsteht. Es geht darum, übrig gebliebene Produkte und Produktionsabfälle nicht zu recyceln, sondern wiederzuverwenden, um daraus eine im weitesten Sinne neue Designkollektion zu erschaffen. Design läuft dabei unter den Vorzeichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Reste aus der Produktion von Firmen werden neu kombiniert, verändert, überschrieben, wobei die ursprünglichen Eigenschaften erhalten bleiben. Das Ziel des Konzepts ist es, dem Übriggebliebenen neues Leben mit ästhetischem sowie ethischem Anspruch einzuhauchen und dabei die ihnen innewohnende Tradition zu respektieren.
Inspiration für die neue Kollektion, die auch eine neue Designsprache impliziert, sind die traditionellen Textil- und Modemuster, Drucke sowie Prototypenkollektionen der Fashion Research Italy Foundation (F.FRI). Das „Future Perfect“-Projekt beginnt am Ende des Herstellungsprozesses der beiden Partner Kvadrat und Object Carpet. Deren Abfälle und Produktionsreste (Nebenprodukte eines unvollkommenen Herstellungsprozesses: O-Ton UNStudio) werden als neue wertvolle Ressource betrachtet und aufgegriffen.
Zunächst wurden Muster aus den Archiven mit veralteten Produkten kombiniert. In den nächsten Phasen des Projekts sollen – immer unter Berücksichtigung derselben Designprinzipien – neue Interieurprodukte entstehen: Objekte, Möbel, Einrichtungsgegenstände, Stadtmobiliar. Diese Dinge können sich formal unterscheiden, müssen aber einheitlichen Werten folgen – vor allem, dass in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft nicht Recycling Vorrang hat, sondern das Wiederverwenden und Vermeiden / Schonen.
Das Projekt „Future Perfect“ wurde erstmals auf dem Fuori Salone in Mailand präsentiert und in der Folge konnten Besucher auf der Dutch Design Week diesen Herbst sehen, was passiert, wenn ausgediente Stoffe oder Teppiche nicht entsorgt, sondern neu inszeniert werden. Die Zusammenarbeit mit einem Textilriesen wie Kvadrat ist dabei ein wichtiger Aspekt, denn vor allem die Industrie ist es, die den Gedanken einer Produktion ohne Abfälle und letztendlich ohne den Verbrauch nicht regenerativer, natürlicher Ressourcen umsetzen muss – und in vielen Fällen auch schon daran arbeitet.