Home Design Die immaterielle Essenz konkret machen – Sonderschauen der Euroluce 2023

Die immaterielle Essenz konkret machen – Sonderschauen der Euroluce 2023

von Markus Schraml
Halo Horizon, Dawns

Für den diesjährigen Salone del Mobile.Milano betreiben die Organisatoren einigen Aufwand, um die Veranstaltung mit Mehrwert zu füttern. Den Kern bildet die Euroluce, die Licht-Biennale, wo ein neues Ausstellungsdesign für einen besseren Weg durch die Pavillons sorgen soll. Auf diesem Rundgang werden sich auch die zwölf „Constellations“ von Formafantasma befinden, sogenannte architektonische Intermezzi. Zudem sind einige thematische Sonderschauen geplant.

Die von Matteo Pirola kuratierte Ausstellung „Dawns. The Lights of Tomorrow“ thematisiert die Anwesenheit oder Abwesenheit von Licht bzw. die Fähigkeit von Licht, die Wahrnehmung des Raums zu verändern. „From Outer Space“ haben einen fragmentierten Plan erstellt, der einen Weg durch Räume vorgibt, in denen die Besucher auf unterschiedliche Lichtatmosphären stoßen. Variationen aus Dunkelheit, Halbdunkel und hellem Licht betonen die ausgestellten Werke.

Zu sehen bei “Dawns”: Gionata Gatto, Perspective, 2014. © Gionata Gatto

„Lichtdesign ist in unserer sensiblen zeitgenössischen Welt ein Übermittler von Atmosphären und Symbolen, permanent beleuchteten Dingen, in denen eine Erzählung zwischen Technologie und Poesie zwischen den äußersten Punkten leuchtender Horizonte gesponnen wird, von denen aus die Objekte auftauchen, die die Zukunft erhellen werden“, beschreibt Pirola seine Idee.

Auch Studio Roso ist Teil der „Dawns“-Ausstellung. Im Bild: Tube and Ball Lamp, 2022. © Studio Roso

Eine Reihe von rhythmischen Rahmen bildet die Struktur, auf der sich zwei Bespannungen bewegen, die sich abwechselnd gegenüberstehen und enthüllen sowie auf die Substanz der verwendeten Materialien verweisen. „Die Struktur, die Bespannungen und die kompositorische Logik erzeugen eine Installation, die in der Lage ist, verschiedene Dialoge mit dem Licht und seinen Atmosphären herzustellen“, kommentiert das verantwortliche Studio From Outer Space sein Konzept.

Interior Night. Bright Artifacts

Die Euroluce-Ausstellung „Interior Night. Bright Artifacts“ wird von Michele Calzavara kuratiert. Es ist eine Schau mit architektonischen Bildern von Innenräumen, in denen künstliches Licht eine Hauptrolle spielt. „Das Besondere an Ausstellungen zur Architektur ist, dass diese nicht selbst anwesend sein kann. Sie ist auf Abbildungen angewiesen, und wenn es um Licht geht, ist die Fotografie eine der passendsten. Night Interiors ist jedoch keine Fotoausstellung im eigentlichen Sinne, eher eine kurze Reise durch Bilder, die modernes und zeitgenössisches Design geprägt haben, mit Innenräumen, die (er)leuchtende Einblicke bieten, die überraschen, Freude bereiten und dennoch neue Ideen anregen können“, erläutert Calzavara.

Das Ausstellungsdesign von Berfu Bengisu Goren zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Materialauswahl aus, mit besonderem Augenmerk auf chromatische und leuchtende Eigenschaften. Der Raum erfüllt zwei Funktionen, einerseits als Ausstellungsraum, andererseits als ein Raum für Workshops und Fachtagungen. Diese Dualität findet ihren Ausdruck in einem geometrischen Grundriss sowie zwei zusammenlaufenden Wegen. Das Ganze soll sowohl wechselseitige Beziehungen als auch die Autonomie der einzelnen Teile gewährleisten. Der Ausstellungspfad wurde entwickelt, um eine fortschreitende Erfahrung des Raums und der erzählten Geschichte zu ermöglichen. Die ausgestellten Fotografien in unterschiedlichen Formaten und auf unterschiedlichen Trägern wurden zu einer Reihe von visuellen Clustern gruppiert, die sich auf einem gemeinsamen Horizont als durchgehender Linie abspielen.

Negozio Sampo (Olivetti) von Franco Albini mit Franca Helg, Paris 1958-1960. © Fondazione Franco Albini

„In gewisser Weise gleicht das Nachdenken über eine Installation dem Entwerfen einer Leuchte. Der Hauptzweck besteht darin, Licht zu verbreiten und somit seine immaterielle Essenz konkret zu machen. Gleichzeitig kann es verteilt, facettiert, gefiltert, übertragen und transformiert werden. Auch hier ist Licht Thema der Ausstellung. Licht für Bilder, deren Darstellung jedes Mal andere Kunstgriffe erfordert, um hervorgerufen zu werden“, beschreibt Berfu Bengisu Goren ihren Ansatz.


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