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Die neue Designsprache von Peugeot

von Uwe Prenner
PEUGEOT Inception Concept

Zum Anfang des Jahres gab Peugeot Details zu seinem Inception Concept bekannt. Es soll sich um einen radikalen Wandel der französischen Marke handeln. Linda Jackson, Global CEO PEUGEOT, spricht sogar vom Beginn einer neuen Ära. Augenfällig wird dieser Neubeginn durch die neue offizielle Designsprache, die von Designchef Matthias Hossann verantwortet wird. Er meint, dass sich die Marke durch das Inception Concept einerseits stark verändern wird, gleichzeitig aber die Kernwerte erhalten bleiben.

„Es drückt die zeitlose katzenhafte Anziehungskraft der Marke aus und zeigt, wie optimistisch wir für die Zukunft des Autos und die Emotionen sind, die es vermittelt. Das helle und lichtdurchflutete PEUGEOT Inception Concept erfindet das Fahrerlebnis neu und veranschaulicht gleichzeitig einige unserer Überlegungen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von PEUGEOT um mehr als fünfzig Prozent bis 2030. Die Veränderung der Marke betrifft alle Aspekte des Designs, der Produktion und des Lebens von PEUGEOT von morgen. Das Design ist ein integraler Bestandteil dieses Wandels“, erläutert Hossann.

Alles Glas

Das PEUGEOT Inception Concept wurde auf einer der vier zukünftigen „BEV-by-design“ Plattformen der Stellantis-Gruppe entwickelt. Die Einführung dieser neuen Plattformreihe ab 2023 soll künftige Fahrzeuge revolutionieren. Sie wurden speziell für die Elektromobilität entwickelt und bieten große architektonische Unterschiede, die die Designer genutzt haben, um den Innenraum des PEUGEOT Inception Concept völlig neu zu gestalten. Die Herausforderung des Designs liegt im Kontrast zwischen einem dynamischen Profil und einem Innenraum, der als gläserne Kapsel designt ist, die sich bis vor die Füße von Fahrer und Beifahrer erstreckt. Eine exklusive Verglasung soll dafür sorgen, dass ein nahtloser Übergang von Außen- und Innendesign entsteht.

Die gesamte Verglasung (Windschutzscheibe, Seiten- und Heckfenster) besteht aus Glas, das für die Architektur entwickelt wurde. Angepasst an das PEUGEOT Inception Concept, behält es seine besonderen thermischen Eigenschaften bei und profitiert von einer Multi-Chrom-Behandlung (mit Metalloxiden), einem Verfahren, das ursprünglich von der NASA für die Visiere von Astronautenhelmen verwendet wurde. Dieses NARIMA® Glas spiegelt sich auf der Außenseite in der neutralen Karosseriefarbe, im Innenraum fällt Licht auf die Materialien, wodurch sich Reflexionen und Farbtöne ständig verändern. So entsteht eine Verbindung aus neuer Nutzererfahrung und einer praktikablen Lösung für Probleme in Sachen Temperatur und UV-Strahlung.

Die Karosseriefarbe des PEUGEOT Inception Concept besteht aus sehr feinen Metallpigmenten und ist einfach beschichtet, wodurch beim Auftragen viel weniger Energie verbraucht wird. Der vordere Stoßfänger weist eine völlig neue Lichtsignatur auf, die die drei charakteristischen Krallen von Peugeot enthält. Diese neue Frontpartie vereint den gesamten Kühlergrill und das Signaturemblem zu einem Element, in dem auch die Sensoren untergebracht sind. Eine Tech Bar verläuft horizontal durch die Türfläche. Dieser versenkte Bildschirm sendet verschiedene Nachrichten nach außen, wenn sich Fahrer und Passagiere nähern. Das Heck spiegelt die Signatur der Frontpartie wider. Der kantige Charakter entspricht voll und ganz zeitgenössischen Autogestaltungen, wie sie auch bei anderen Herstellern zu sehen sind. Die „Aerorim“-Räder sind axialsymmetrisch gestaltet, genau wie die 20-Zoll-Räder des neuen PEUGEOT 408. Geschmiedete Stoffeinsätze tragen zur Aerodynamik bei, während Aluminiumeinsätze mit Mikroperforation den Hightech-Aspekt des Designs unterstreichen.

Neue Generation des PEUGEOT i-Cockpit®

Mit seinem neuen Hypersquare-Bedienungssystem bietet das PEUGEOT Inception Concept ein verbessertes Fahrgefühl dank eines völlig neuen, intuitiven i-Cockpits®. Mit einem Fingertipp werden alle Fahrparameter gesteuert, und die Steer-by-Wire-Technologie (physische Lenksäule verschwindet) macht das Fahren instinktiver. Die Ergonomie des Hypersquare, das das klassische Lenkrad ersetzt, schafft eine neue, natürliche und sicherere Art zu fahren, glaubt der Autobauer. Die Steuerung funktioniert ähnlich den Bewegungen, die bei Nutzung eines Smartphones gemacht werden.

Im Innenraum wird auf Armaturenbrett und Mittelkonsole verzichtet. Alle Interieur-Materialien wurden auf ihre Reflexionen hin behandelt. So ändert sich die Farbe des Innenraums je nach Umgebung, in der das Auto gefahren wird. Alle Proportionen der Sitze sind für mehr Breite und Komfort überarbeitet worden. Zum Einsatz kommen sogenannte geformte Gewebe: Stoffreste aus 100 % Polyester aus den Prototypen-Werkstätten des Designzentrums oder von Zulieferern werden wiederverwendet und unter Vakuum thermisch verpresst, wobei eine Bindung in Form eines Harzes injiziert wird. Durch diese Technologie entsteht ein extrem hartes, haltbares Material, das zu einem tragenden Teil oder einer Verkleidung verarbeitet werden kann. Zudem sind die Sitze und der Boden mit einem ganz besonderen Samt aus 100 % recyceltem Polyester bezogen.

Peugeot hat sich zum Ziel gesetzt, die meisten seiner Innovationen ab 2025 in Produktion zu bringen. Das Unternehmen will in den nächsten zwei Jahren fünf neue vollelektrische Modelle auf den Markt bringen. Bis 2030 sollen alle in Europa verkauften Fahrzeuge elektrisch sein. Bleibt abzuwarten, wie viel dann vom gewagten Konzept bei den Serienmodellen noch vorhanden ist.

Das Skyspace-Panoramaglasdach sorgt für neue Eindrücke. © PEUGEOT

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