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Die Nominierten des Internationalen Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2023

von redaktion
Int. DNP 2023

Im Jahr 2023 prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) Vorreiter in Fragen der Nachhaltigkeit in den Kategorien Unternehmen, Architektur, Start-ups (NEA) und erstmals Sport sowie Internationaler DNP. In letzterer Sparte wurden nun die Nominierten bekannt gegeben. Der Award wird gemeinsam mit Co-Initiator Wilo vergeben. Gesucht waren in Deutschland ansässige Unternehmen bzw. Institutionen, die zusammen mit Partnern aus dem globalen Süden durch Umwelt- und Effizienztechnologien zur Umsetzung der Agenda 2030 beitragen. Für die Wahl der besten Projekte ist ein Team des German Institute of Development and Sustainability (IDOS) und der internationalen Unternehmensberatung Kearney die Nominierten verantwortlich.

Die Liste der Nominierten umfasst fünf Kooperationen:

Kaffeekoop GmbH mit Rwashoscco Ltd. (Ruanda)

Das Social Business Start-up Kaffee-Kooperative stellt seit 2017 grundlegende Strukturen auf den Kopf. Traditionell wird Kaffee im globalen Süden angebaut, die Gewinne aus der Verarbeitung und dem Verkauf landen aber überwiegend im globalen Norden. Gemeinsam mit dem Kooperativen-Verbund Rwashoscco in Ruanda hat die Kaffeekoop GmbH faire und transparente Wertschöpfungsketten aufgebaut. Die hochwertigen Arabica-Bohnen werden von Kleinlandwirten angebaut, welche auch den gesamten Herstellungsprozess von der Ernte bis zum fertig verpackten Produkt verantworten. Mittels Blockchain basiertem Transparenztool ist per QR-Code die gesamte Lieferkette für Kunden einsehbar. Die Kaffee-Kooperative ist zudem in den Händen von Frauen, die damit ein um 36 % höheres Einkommen erzielen, da ihre Wertschöpfung nicht beim Verkauf des Rohstoffs endet.

Die Kaffeebohnen werden in Ruanda an der Sonne getrocknet. © Denyse K. Uwera

Peter Riegel Weinimport GmbH mit Stellar Winery (Pty) Ltd. (Südafrika)

Das Familienunternehmen Riegel Bioweine entstand vor knapp 40 Jahren und zählt heute – in zweiter Generation geführt – als qualitätsorientierter Importeur und Weinfachgroßhändler zu den Top 10 der Weinbranche in Deutschland. Die Zusammenarbeit mit der Stellar Winery besteht seit 2003. Riegel Bioweine hat Stellar als erstes bio- und fairzertifiziertes Weingut Südafrikas von Anfang an begleitet, gemeinsam mit Kunden unterstützt und so den deutschen (europäischen) Markt für die Stellar Weine geöffnet. Zahlreiche Projekte der Stellar Foundation konnten durch Spenden über den von Firmengründer Peter Riegel gegründeten Förderverein Good Grapes for a Better Life e.V. finanziert werden. Heute ist die Stellar Winery eine wichtige Institution in der Region. Den Mitarbeitern steht die Beteiligung am Unternehmen offen.

Mondo del Caffè GmbH & Co KG mit Comercializadora Tierra Cafe SAS (Kolumbien)

Angefangen hat alles 1997 mit einem „Coffeeshop“ in der Trierer Fußgängerzone. Daraus erwuchs eine Kaffeerösterei, die Rohkaffees aus den Erzeugerländern in Kooperation mit den Landwirten nach definierten Mehrwerten bezieht. Wichtige Aspekte, die auch die Zusammenarbeit von Mondo del Caffè und Tierra Café in Kolumbien kennzeichnen, sind die zuverlässige Abnahme (hinsichtlich Menge und Preis) sowie der Aufbau einer Kultur des Kaffeeanbaus und der Kaffee-Herstellung, die sowohl Hersteller und Röster als auch Kunden miteinbezieht. Mondo del Caffè betont auch die Bedeutung von Transparenz und Ehrlichkeit von der Pflanze bis in die Tasse. Diese Transparenz würde auch zu einem Verständnis führen, dass ein gutes Lebensmittel einen gewissen Preis hat.

Melitta Group Management GmbH & Co. KG mit Hasiru Dala Innovations Private Limited (Indien)

Im Rahmen ihres Transformationsprozesses will die Melitta-Gruppe mit „Fair Recycled Plastic“ zur Lösung des Problems von Mikro- und Meeresplastik beitragen. Das Tochterunternehmen Cofresco und die Yunus Social Business Fund GmbH haben das Social Business Unternehmen „Vishuddh Recycle Pvt. Ltd.“ in Bangalore (Indien) gegründet. Dort landen täglich ca. 3.500 Tonnen Abfall am Straßenrand oder auf illegalen Deponien. Rund 15.000 sogenannte „Waste Picker“ verdienen ihren Lebensunterhalt, indem sie diesen Müll sammeln und weiterverkaufen. Das Ziel des Projekts ist vor allem, den Waste Pickern zu helfen. Es werden bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sichergestellt, die Gründung von Start-ups aus den Waste Picking Communities gefördert und Angebote in Bildung und Gesundheitsfürsorge gemacht. Aus den sortierten Folienabfällen werden jährlich etwa 2.000 Tonnen Kunststoffgranulat hergestellt, das den Müllbeuteln der Melitta-Gruppe zugeführt wird.

Das Melitta-Tochterunternehmen Cofresco und der Yunus Social Business Fund haben das Social Business Unternehmen „Vishuddh Recycle Pvt. Ltd.“ in Indien gegründet. Damit wird unter anderem das Leben der „Waste Picker“ verbessert. Foto © Mohit Khanna

JECKYBENG GmbH mit HerMin Textile Co., LTD (Taiwan)

Der Innovationscharakter von JECKYBENG in der Zusammenarbeit mit HERMIN TEXTILE liegt in der Entwicklung von wind- und wasserdichten Funktionsmaterialien, die aufgrund ihrer speziellen Garne, der mechanischen Beschaffenheit und der chemischen Zusammensetzung sowohl biologisch abbaubar als auch technisch recycelbar sind. Dafür wurde unter dem Namen „The Natural Laboratory“ ein Labor zur Übertragung funktioneller Eigenschaften auf nachhaltige Textilien gegründet. Ziel sind ressourcenschonende Materialien und Stoffe für die Kreislaufstrategie der Marke sowie der gesamten Textilindustrie (Open Source Modelle). Das neueste Partnerprojekt „Beyond Natural Stretch“ beschäftigt sich mit hochelastischen Materialien aus 100 % Naturfasern. Laut dem Unternehmen soll dies ein echter „Game Changer” in der Transformation der Bekleidungsindustrie sein, da hier gänzlich auf den Zusatz von Elastan verzichtet wird.

Die Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises werden am 24. November in Düsseldorf bekannt gegeben und gefeiert.


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