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E-Mobility – Reichweite durch Rekuperation

von Markus Schraml
Audi e-tron-Prototyp

Als Rekuperation bezeichnet man technische Verfahren für die Energierückgewinnung. Auf Elektroautos angewandt bedeutet dies die Rückspeisung von Energie in die Batterie, was ein erheblicher Faktor in puncto Reichweite ist. Audi hat das Pikes Peak Bergrennen dazu benutzt, einen Rekuperationstest mit dem e-tron-Prototypen durchzuführen. Mit einer Leistung von bis zu 300 kW beschleunigt dieser rein elektrisch angetrieben Oberklasse-SUV in unter sechs Sekunden von null auf 100 km/h. Durch sein innovatives Energierückgewinnungskonzept kann der Audi e-tron seine Reichweite um bis zu 30 % erhöhen. Im Test legt der Prototyp mit einer Batterieladung bereits mehr als 400 Kilometer zurück.

Das berühmteste Bergrennen der Welt, das Pikes Peak in den Rocky Mountains bot den idealen Rahmen, um das Rekuperationssystem des Audi e-tron in diesem Bergszenario zu testen. Dabei kam dem Fahrzeug die lange Bergabfahrt (31 Kilometer) zugute, denn jeder Kilometer bergab bedeutet ungefähr einen Kilometer zusätzliche Reichweite. Der Audi e-tron-Prototyp rekuperiert mit bis zu 300 Nm Drehmoment und 220 kW elektrischer Leistung. Das sind mehr als 70 % seiner Antriebsleistung. Dies gelingt dem Fahrzeug aufgrund des ausgeklügelten Systems, das sowohl die beiden E-Maschinen als auch das elektrohydraulische Bremsregelsystem in den Rückgewinnungsprozess mit einbezieht. Dabei werden drei verschiedene Rekuperationsarten kombiniert: die Bremsrekuperation mit fließendem Übergang zwischen elektrischem und hydraulischem Verzögern, die manuelle Schubrekuperation per Schaltwippen und die automatische Schubrekuperation über den Effizienzassistenten.

Schubrekuperation in drei Stufen

Der Grad der Schubrekuperation kann über die Lenkradwippen in drei Stufen gewählt werden. Auf der niedrigsten entfällt das zusätzliche Schleppmoment, wenn der Fahrer vom Pedal geht. Auf der höchsten Stufe reduziert der Elektro-SUV die Geschwindigkeit spürbar – der Fahrer kann allein über das Fahrpedal verzögern und beschleunigen. Es entsteht das One-Pedal-Feeling, bei dem das Bremspedal ungenutzt bleiben kann. Erst wenn der Fahrer mit dem Bremspedal stärker als 0,3 g verzögert, kommen die Radbremsen zum Einsatz.

Effizienz und Performance

Dem Markenkern von Audi entsprechend wird auch beim Audi e-tron-Prototyp nicht nur auf Effizienz, sondern ebenso auf Performance geachtet. Die beiden E-Maschinen leisten 265 kW und entwickeln ein Drehmoment von 561 Nm. In der Fahrstufe S wird bei vollem Pedaldurchtritt der Boostmodus aktiviert und der Antrieb produziert 300 kW Leistung und 664 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt der Audi e-tron-Prototyp dann von 0 auf 100 km/h in unter sechs Sekunden. Eine beachtliche Leistung – wichtiger jedoch, auch im Hinblick auf die Gesamtentwicklung der E-Mobilität ist das innovative Rekuperationssystem, denn einer der Knackpunkte für den Erfolg von Elektroautos ist nach wie vor die Reichweite.

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