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Erstflug des vollelektrischen Flugzeugs von Rolls-Royce

von Uwe Prenner
Spirit of Innovation, Rolls-Royce

Die „Spirit of Innovation“, das vollelektrische Flugzeug von Rolls-Royce, absolvierte seinen Erstflug. Ausgestattet mit einem 400 kW (500+ PS)-starken elektrischen Antriebsstrang startet das Flugzeug von „Boscombe Down“ aus, einer Einrichtung des britischen Verteidigungsministeriums. Dieser Standort hat eine lange Tradition im Bereich experimenteller Flüge.

Dieser Erstflug soll der Beginn einer intensiven Flugerprobungsphase sein, während der Leistungsdaten der elektrischen Energie und über das Antriebssystem gesammelt werden. An dem ACCEL-Programm (Accelerating the Electrification of Flight) sind neben Rolls-Royce auch YASA, ein Hersteller von Elektromotoren und Steuerungen sowie das Luftfahrt-Start-up Electroflight beteiligt.

Warren East, CEO von Rolls-Royce, sagte: „Der Erstflug der ‚Spirit of Innovation‘ ist eine großartige Leistung für das ACCEL-Team und Rolls-Royce. Wir konzentrieren uns darauf, die technologischen Durchbrüche zu erzielen, die die Gesellschaft benötigt, um den Transport auf dem Luft-, Land- und Seeweg zu dekarbonisieren. Dabei geht es nicht nur darum, einen Weltrekord zu brechen, sondern diese fortschrittliche Batterie- und Antriebstechnologie hält auch spannende Anwendungen für den Urban Air Mobility-Markt insgesamt bereit und kann dazu beitragen, Jet Zero Wirklichkeit werden zu lassen.“

Technologie-Vorsprung

Die Hälfte der Projektfinanzierung wird vom Aerospace Technology Institute (ATI) in Zusammenarbeit mit dem britischen Department for Business, Energy & Industrial Strategy und Innovate UK bereitgestellt. „Die ATI finanziert Projekte wie ACCEL, um Großbritannien bei der Entwicklung neuer Kompetenzen zu unterstützen und sich einen Vorsprung bei den Technologien zu sichern, die den Luftverkehr kohlenstofffrei machen werden“, sagt Gary Elliott, CEO des ATI. „Wir gratulieren allen, die am ACCEL-Projekt mitgearbeitet haben, um den Erstflug zu verwirklichen, und freuen uns auf den öffentlichkeitswirksamen Geschwindigkeitsweltrekordversuch, der während der COP26 stattfinden wird.“

Bei diesem Weltrekordversuch wird eine Geschwindigkeit von über 300 Meilen oder 480 km/h angestrebt. Dafür sind Batterien notwendig, wie sie auch für sogenannte „Air-Taxis“ benötigt werden. Rolls-Royce stellt sein vollelektrisches Antriebssystem verschiedenen Plattformen zur Verfügung. Es eignet sich sowohl für vertikal startende und landende Flugzeuge (eVTOL) als auch für Pendlerflugzeuge. In einem konkreten Projekt arbeitet Rolls-Royce derzeit mit Tecnam und Widerøe zusammen, der größten Regionalfluggesellschaft Skandinaviens. Es geht um ein vollelektrisches Passagierflugzeug für den Pendler*innenverkehr. 2026 soll es einsatzbereit sein. Bis 2030 will das Unternehmen nur mehr Nettonull-kompatible (also ohne Kohlenstoff-Emissionen) neue Produkte auf den Markt bringen und bis 2050 die gesamte Produktpalette „net zero“-fähig machen.


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