Home Design Fritz Hansen produziert erstmals markanten Hocker von Jørn Utzon

Fritz Hansen produziert erstmals markanten Hocker von Jørn Utzon

von Simone Hofgrunde
Utzon-Hocker, Fritz Hansen

Der dänische Architekt Jørn Utzon (1918 – 2008) ist vorrangig wegen seines Entwurfs des Opernhauses in Sydney bekannt. Für sein architektonisches Schaffen erhielt er 2003 den Pritzker Prize. Doch Utzon hat auch einige Möbel designt wie den Aurora Lounge Chair (Sorø Furniture), die Hängeleuchte Sundowner (Lyfa), die Utzon JU1 Hängeleuchte (&Tradition) oder die Concert-Hängeleuchte für Fritz Hansen. Letzteres Unternehmen hat nun auch einen skulpturalen Hocker von Utzon in sein Portfolio aufgenommen. Das Möbelstück aus Buchenholz mit Messingdetails wurde auf Grundlage eines Prototyps entwickelt, den Utzon in den 1950er-Jahren angefertigt hat.

Der Utzon-Hocker wurde im gleichen Zeitraum wie das Sydney Opera House entworfen und wird von den gleichen Inspirationen getragen: die Natur und maritime Erlebnisse aus seiner Kindheit (Utzons Vater war Schiffsingenieur). Die abgerundeten Formen der sieben Sitzelemente erinnern an Schiffspoller, die er wohl in seiner Jugend in den Häfen gesehen hatte, während die Verwendung von Messing eine Anspielung auf maritime Anwendungen ist. Die von den Holzknöpfen gebildete Sitzfläche wird von einer Struktur aus dampfgebogenen Holzbeinen stabilisiert.

„Das Möbel zeigt Utzons Faszination für organische Formen, seine Kreativität und in der Natur gewonnene Inspiration. Er hatte diese sehr skulpturale Arbeitsweise – auch dieser Aspekt zeigt sich in dem Design“, betont Marie-Louise Høstbo, Creative Design Director bei Fritz Hansen. „Die Basis wurde eindeutig von seiner Vorstellung der Natur als ultimatives Vorbild, seinem skulpturalen Ansatz und den strukturellen Elementen seiner Möbel inspiriert.“

Die Holzknöpfe erinnern an Holzmodelle, die Utzon für einige seiner Projekte angefertigt hat. Das berühmteste davon ist die kugelförmige Lösung für die Segel des Daches des Sydney Opera House. Die hervorstehenden, pilzartigen Formen zeigen auch Utzons verspielte Seite.

„Wir glauben, dass Utzon es verdient, erneut in den Fokus gerückt zu werden, vor allem aufgrund seiner Architektur, aber auch wegen der Art und Weise, wie er seine architektonischen Prinzipien auf die Gestaltung von Möbeln übertragen hat. Sein Humanismus und die Art, wie er darüber nachdachte, wie Menschen etwas nutzen würden, verdienen auch heute Aufmerksamkeit. Wir können viel von Utzon lernen, von seiner Art, die Natur zu interpretieren, seinem Bestreben, die Grenzen des Möglichen auszuloten und von seiner Prämisse, dass Hingabe der wichtigste Aspekt ist“, fasst Høstbo zusammen.

Der im Frühjahr 2024 eingeführte Hocker markiert die Erneuerung der Beziehung von Fritz Hansen mit Utzon, die in den 1960er-Jahren mit der Concert-Leuchte ihren Anfang nahm. Sein unverwechselbar individueller Charakter offenbart den Geist eines der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts.



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