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Henning Larsens „Changing Our Footprint“ in Berlin

von Markus Schraml
Sundby School, Henning Larsen

Das international tätige dänische Architekturbüro Henning Larsen lädt die Besucher der Ausstellung „Changing Our Footprint“ im Berliner Aedes Architekturforum zum Dialog ein. Ein Dialog über die eigene Verantwortung im Hinblick auf die enormen Umweltauswirkungen der Baubranche. Die Schau zeigt neue Wege und kleine, aber skalierbare Schritte, die Henning Larsen erforscht und umsetzt. Die Ansätze sind vielfältig und kontinuierliches Lernen unabdingbar.

„Henning Larsen ist ein Unternehmen mit langer Geschichte. Wir stützen uns auf unsere Neugier und geben das Versprechen, unser Wissen mit anderen zu teilen. Daher ist diese Ausstellung unser Versuch, transparent und quelloffen zu sein“, erläutert Louis Becker, Global Design Principal von Henning Larsen.

Die Ausstellung ist in die Bereiche „Share“ und „Explore“ unterteilt. Dabei geht es zum Beispiel um biobasierte Materialien und neue Tools für den Architekturprozess. Die Projekte, Materialien und Erkenntnisse sollen aber keine endgültigen Antworten sein, sondern als Reaktion auf aktuelle Fragestellungen verstanden werden, die es gilt, weiterzuentwickeln und gleichzeitig neue Lösungen zu testen.

„Im Hinblick auf die Architektur verfügen wir über sehr viel Erfahrung, aber wir sind auf dem Weg, unsere Position weiterzuentwickeln und diese Ausstellung beschleunigt den Wandel“, glaubt Becker und gibt zu, dass das Büro sich jahrelang auf die Ästhetik fokussiert habe. Nun aber würde man die eigene Arbeitsweise überdenken. Im Angesicht dessen, dass sich die Baubranche in Richtung Nachhaltigkeit verändere, gebe es allerdings noch viel zu lernen und alte Gewohnheiten abzulegen. Die Umweltauswirkungen der Branche seien enorm, aber dies würde gleichzeitig auch die Chance für große Veränderungen bieten.

Relevanz für die Branche

Der Ausstellungsteil „Explore“ zeigt die Entwicklung und praktische Nutzung verschiedener biobasierter Materialien wie Holz, Stroh, Seegras, Myzel, wiederverwendete Ziegel, kohlenstoffarmen Beton und Ton. Die Themen Transformation, Demontage, 3D-Druck, Akustik und Raumklima werden näher beschrieben. „Wir hoffen, dass diese Ausstellung einen Anstoß zu einer Diskussion über eine neue Ästhetik in unserer gebauten Umwelt gibt, in der wir offener für neue Ausdrucksformen, Oberflächen und Texturen sind“, sagt Nina la Cour Sell, Design Director bei Henning Larsen. „Viele der Tools und Methoden, die wir entwickeln und testen, müssen zunächst in kleinem Maßstab und in der Nähe erprobt werden, aber alle unsere ausgestellten Objekte und Ideen haben das Potenzial, ausgebaut zu werden, was eine absolute Notwendigkeit für die Relevanz in der Branche ist – und in den meisten Fällen ist dieses Scale-up bereits im Gange“, erklärt la Cour Sell.

Der Anspruch, über diese Themen einen tatsächlichen Dialog zu führen, kommt vor allem in den geplanten Podiumsdiskussionen zum Ausdruck, die vom 22. Februar bis 14 März im Aedes Architekturform stattfinden sollen. Fachleute und Interessengruppen werden auf der Bühne zusammenkommen, um die Herausforderungen, Lösungen und Innovationen zu den Themen Wassermanagement, adaptive Wiederverwendung, Biomasse und Holzbau zu erörtern. Termine am 22. und 23. Februar, 7. und 9. sowie 14. März 2023. Mehr Infos finden Sie im FORMFAKTOR Veranstaltungskalender. Die Ausstellung „Changing Our Footprint“ ist bis zum 22. März 2023 zu sehen.

Henning Larsen ist bekannt für seine ikonischen internationalen Projekte wie etwa Harpa Concert Hall and Conference Center in Reykjavik, das Moesgaard Museum in Aarhus, die Siemens Global Headquarters in München, die Eystur Town Hall, die Malmö City Library oder das Ministry of Foreign Affairs in Riyadh.


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