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In Hannover entsteht das größte 5G-Messegelände Europas

von redaktion
Deutsche Messe setzt auf 5G

Nachdem die Deutsche Messe AG die micromobility expo aufgrund der Coronamaßnahmen auf 2022 verschieben musste, konnte das Unternehmen indes auch Positives verlautbaren. Das Messegelände in Hannover soll nämlich noch in diesem Jahr ein eigenes 5G-Campus-Netz bekommen. Damit würde das größte 5G-Messeglände Europas entstehen. Enger Partner ist die Deutsche Telekom, die auf einer Gesamtfläche von mehr als 1,4 Millionen m² die flächendeckende und hochleistungsfähige 5G-Versorgung sicherstellen wird. Das Campus-Netz soll als ein hybrides Netz realisiert werden. Das bedeutet, dass die Messe einerseits über ein privates Netz verfügen wird, das Messe und Aussteller für ihre Anwendungen nutzen können. Andererseits werden Besucher*innen der Messen eine optimale Versorgung mit dem öffentlichen 5G-Netz auf dem Gelände vorfinden. Im ersten Schritt stattet die Deutsche Telekom fünf Hallen sowie das gesamte Freigelände einschließlich angrenzender Parkplätze mit 5G aus. Danach wird die Telekom alle 30 Hallen und Gebäude des Messegeländes versorgen. Ziel ist es, ein weltweit einzigartiges Testfeld für 5G-Anwendungen zu kreieren, auf dem Technologie-Führer unterschiedlichster Branchen aktiv werden können. Das Niedersächsische Digitalisierungsministerium unterstützt den 5G-Ausbau des Messegeländes mit über 2,8 Millionen Euro.

Als einer der wichtigsten HANNOVER MESSE-Aussteller wird Siemens in einer der Messehallen die Netzwerk-Technik für das 5G-Campusnetz mit Fokus auf den Einsatz in der Industrie aufbauen. Das Netz soll während laufender Messen von Ausstellern sowie außerhalb von Messezeiten von Unternehmen für Tests und Feldversuche genutzt werden können. „In der Messehalle werden mit der eigenen 5G-Netzwerkinfrastruktur innovative Lösungen für Industrienetze präsentiert. Das Besondere an der Siemens-Infrastruktur: Sie verbleibt dauerhaft in der Messehalle und wird der Deutschen Messe zur kommerziellen Nutzung überlassen. Andere Kunden können damit ebenfalls die Siemens-Technik für ihre Produkte als Testumgebung nutzen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes, Deutsche Messe AG.

„Neue Netzwerktechnologien sind seit jeher ein wichtiger Treiber für Innovationen. Das gilt auch für 5G. Durch den Einsatz privater 5G-Netze, etwa an Produktionsstandorten, können Unternehmen die Vorteile dieser Schlüsseltechnologie voll ausschöpfen“, weiß Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. „Das ebnet den Weg für richtungsweisende Anwendungen – etwa mobile Roboter in der Fertigung, autonome Fahrzeuge in der Logistik oder Augmented-Reality-Applikationen für Servicetechniker. Zugleich bietet sich insbesondere Deutschland – mit dem privaten Spektrum im 3,7 – 3,8 und 26 Ghz-Band – die Chance, eine weltweite Führungsrolle beim Einsatz dieser Zukunftstechnologie zu übernehmen.“ Mit den lokal verfügbaren privaten Frequenzbereichen können Unternehmen private 5G-Netze für die Vernetzung abgeschlossener Areale aufbauen – und dadurch die Flexibilität in der Produktion und Logistik erheblich steigern. Dazu gehört etwa der Betrieb fahrerloser, autonom agierender Transportsysteme (Automated Guided Vehicles/AGVs), wie sie zum Beispiel bei der Fertigung von Automobilen oder in der Intralogistik zum Einsatz kommen. Durch die schnelle Datenübertragung über 5G können alle Komponenten in der Produktion nahezu in Echtzeit auf Änderungen reagieren. In Verbindung mit Zukunftstechnologien wie Edge- und Cloud-Computing vereinfachen 5G-Netze die flexible Analyse großer Datenmengen und treiben die digitale Transformation der Industrie entscheidend voran.

Die Deutsche Messe setzt auf 5G. In Hannover entsteht das größte 5G-Messegelände Europas. © Deutsche Messe AG

Der private Teil des Campus-Netzes in Hannover wird mit Frequenzen im Bereich 3,7 – 3,8 GHz realisiert. Die Deutsche Messe hat hierfür von der Bundesnetzagentur eine entsprechende Lizenz zugeteilt bekommen. Der Teil des öffentlichen Netzes wird über Telekom-eigene Frequenzen im Bereich 3,6 GHz sichergestellt. Damit stehen insgesamt 190 MHz Bandbreite für das Messegelände zur Verfügung. Durch ein redundantes Mobilfunknetzwerk soll eine besonders hohe Verfügbarkeit und Verlässlichkeit sichergestellt werden.


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