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Innovationspreise für eine fossil-freie Zukunft

von Uwe Prenner
Pixabay, Gerd Altmann

Das nova-Institut forscht seit 1994 daran, wie die Chemie- und Kunststoffindustrie transformiert werden kann. Im Kern geht es darum, die petrochemische Basis zu verlassen und gänzlich auf erneuerbaren Kohlenstoff umzustellen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: die Bioökonomie, chemisches Recycling und die Nutzung von CO2 (Carbon Capture and Utilisation – CCU). Für letzteren Bereich haben das nova-Institut und YNCORIS gemeinsam mit CO2 Value Europe den Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2022“ ausgeschrieben.

Hunderte Möglichkeiten von CCU

Die direkte Nutzung von CO2 als alternative Kohlenstoffquelle wird als Schlüsseltechnologie angesehen, um fossile Quellen zu ersetzen und Chemikalien klimafreundlich zu produzieren und zu verarbeiten. Abgeschiedenes CO2 aus der Umgebungsluft und aus punktuellen Abgasquellen kann zum Beispiel für Reinigungsmittel und Kunststoffverpackungen verwendet oder von Mikroben in eine speicherfähige Lösung Energie umgewandelt werden. Auf der Grundlage des Power-to-X-Konzepts können große Mengen an Kerosin, Kraftstoffen und Plattformchemikalien aus CO2 hergestellt werden. Ein weiterer Bereich sind spezielle Produkte wie Proteine und kosmetische Inhaltsstoffe, die ebenfalls aus CO2 hergestellt werden können.

„Die Technologien und Ideen stehen bereit, um die Ära des fossilen Kohlenstoffs zu beenden und den Weg in eine klimaneutrale Zukunft einzuschlagen. Es bedarf nur noch einiger politischer Entscheidungen und finanzieller Unterstützung“, heißt es in der Aussendung des nova-Instituts.

Der Übergang zur direkten Nutzung von CO2 als alternative Kohlenstoffquelle kann fossile Quellen ersetzen. Neue Entwicklungen dazu werden mit dem „Best CO2 Utilisation 2022“-Preis ausgezeichnet. © nova Institut

Mit dem Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2022“ wird allen Pionieren im CCU-Bereich die Gelegenheit geboten, ihre Carbon Capture- oder Carbon Utilisation (Power-to-X)-Technologie auf einer der führenden Konferenzen zum Thema CO2 als Rohstoff zu präsentieren und zu vermarkten. Voraussetzung für die Teilnahme an dem Wettbewerb ist, dass das Produkt bereits auf dem Markt ist oder in naher Zukunft auf den Markt kommen wird. Hersteller*innen und Erfinder*innen können ihre Projekte bis Mitte Januar 2022 hier einreichen.

Innovationspreis für Zellulosefaser-Produkte

Ein weiterer Wettbewerb des nova-Instituts ist der „Cellulose Fibre Innovation of the Year 2022“. Hier endet die Einreichfrist bereits am 15. November 2021. Aus den Einreichungen wählt eine unabhängige Expert*innenjury sechs Nominierte aus, die die Chance erhalten, ihre Produkte auf der „International Conference on Cellulose Fibres 2022“ (2. – 3. Februar 2022) in Köln (auch online) zu präsentieren. 2021 gewann Stora Enso aus Schweden den Preis für einen Zelluloseschaum für Verpackungen. Die Bewerbungen für 2022 können hier eingereicht werden.

Innovationspreis für Entwicklungen aus Zellulose. © nova Institut

Erneuerbare Materiallösungen

Aller guten Dinge sind drei und so gilt der letzte Hinweis der „Renewable Materials Conference“ des nova-Instituts, die vom 10. – 12. Mai 2022 ebenfalls in Köln (Hybrid) über die Bühne gehen wird. Zum zweiten Mal werden hier zahlreiche Markt-Highlights aus dem Bereich der bio- und CO2-basierten Chemikalien und Materialien sowie dem chemischen Recycling präsentiert. Zusammengenommen haben sie das Potenzial, die Petrochemie bis 2050 vollständig zu ersetzen, glauben die Organisator*innen.

An der Konferenz 2021 nahmen 420 Interessierte online teil: 60 Redner*innen, 11 Podiumsdiskussionen, 500 öffentliche Beiträge und 1.500 Vernetzungsaktivitäten. 2022 wird die Konferenz vor Ort in Köln von einer großen Ausstellung begleitet, auf der Unternehmen und Institute ihre neuesten Entwicklungen vorstellen können. Das Programm soll ein breites Spektrum an bio-basierten Materialien umfassen wie bio-basierte Polymere, Kunststoffe und Biokomposite (erste und zweite Generation, Bioabfälle), CO2-basierte Materialien (aus fossilen und biogenen Quellen und der Atmosphäre) sowie mechanisch und chemisch recycelten Materialien.

Die Bandbreite der erneuerbaren Materialien ist enorm. © nova Institut

Auch hier wird ein Award vergeben: der „Renewable Material of the Year 2022“. Pioniere im Bereich der erneuerbaren Materialien aus allen Sektoren sind zur Teilnahme eingeladen. Die Deadline der ersten Anmeldephase wurde mit Ende Februar 2022 festgesetzt. Einreichungen können hier online abgegeben werden.


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