Home Architecture Kultur und Ökologie – die Gewinner des Simon Architecture Prize 2022

Kultur und Ökologie – die Gewinner des Simon Architecture Prize 2022

von Markus Schraml
Climate House, Spain, Simon Arch Prize 2022

Die Gewinner des vierten Living Places – Simon Architecture Prize sind das Rambla Climate-House von Andrés Jaque / Miguel Mesa in Spanien und der Kithara Music Public Kiosk von TO Studio in Mexiko. Die „Granting Cerenomy“ fand im Phenomena-Kino in Barcelona statt. Das Kino bot den geeigneten Rahmen, denn bei diesem Preis spielt die filmische Aufbereitung der Projekte eine wichtige Rolle. Aus den insgesamt 186 nominierten Bauwerken, die in den Jahren 2020-2021 in 34 Ländern fertiggestellt wurden, wählte die Jury fünf Finalisten in zwei Kategorien (Personal Places und Collective Places) sowie den Gewinner des Preises für die beste audiovisuelle Darstellung aus.

Ökologischer Urbanismus

Das „Rambla Climate-House in Molina de Segura (Spanien) gewann in der Kategorie „Personal Places“. Entworfen und umgesetzt wurde es von Andrés Jaque/ Office For Political Innovation (OFFPOLINN) und Miguel Mesa del Castillo. Der Bau ist ein Warnzeichen für die Veränderungen des Klimas, die durch übermäßige Urbanisierung und immer weitere Ausdehnung der Städte verschärft werden. In dieser Hinsicht fungiert das Haus als ein Wiederherstellungssystem für das geschädigte Ökosystem der Wasserläufe in diesem Gebiet, stärkt das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung und betrachtet Urbanismus aus einer nachhaltigen Perspektive.

Das Video zeigt den Zugang zum Haus von der unteren Ebene und die enge Beziehung zum Garten, der von der Konstruktion umgeben und von benachbarten Häusern abgeschirmt ist. Das Dach soll Regenwasser sammeln, während Feuchtigkeitssensoren die Vegetation automatisch regenerieren und sie zum Mittelpunkt des Lebens der Bewohner machen.

Beitrag zum kulturellen Leben

Der „Kithara Music Public Kiosk“ gewann die Kategorie „Collective Places“. Das Projekt wurde von TO (Carlos Facio und José Amozurrutia) auf einem kleinen Grundstück in Yuguelito, einem Randgebiet von Mexiko-Stadt, entwickelt. Vom Obergeschoss aus ist der Vulkan Xaltocan zu sehen. Das Erdgeschoss bietet Raum für Musikproben und Darbietungen. TO beauftrage lokale Baufirmen und setzte wiederverwendete Materialien ein. Das Ergebnis macht den Eindruck, als wäre das Gebäude schon immer da gewesen. Tatsächlich ist es mit der angrenzenden Bibliothek ein fixer Bestandteil des kulturellen Lebens des Viertels geworden.

Die Geschichte mit dem Handtuch

Neu in dieser Ausgabe des Simon Architecture Prize war die Auszeichnung für die beste „audiovisuelle Erzählung“. Die Jury verlieh diesen Preis an das Projekt der Taquería Los Alexis. Der Kurzfilm erzählt eine Geschichte, die sich in einer sehr kleinen Imbissbude abspielt, die aus einer Theke mit drei Hockern und einer winzigen Toilette besteht. Der Raum ist zur Straße hin offen. Die Jury lobte die freie Art, wie sich Rene Baptista und Tito Sánchez dieser kleinen Architektur nähern. Sie erzählen eine Alltagsgeschichte, die nichts beschönigt, humorvoll ist und in der ein gelbes Handtuch die Hauptrolle spielt. Die Architektur der Imbissbude stammt von RA! (Pedro Ramírez de Aguilar, Santiago Sierra, Cristóbal Ramírez de Aguilar).

Ein Tag (in) einer Imbissbude – Video: Rene Baptista / Tito Sánchez (Regie und Kamera), Pedro Ramírez de Aguilar, Cristóbal Ramírez de Aguilar und Santiago Sierra (Produktion), Jerónimo Sánchez (Musik und Toneffekte). © RA!

Der Living Places – Simon Architecture Prize findet mit Unterstützung der Fundació Mies van der Rohe statt. Der Name Simon steht für eine Industriegruppe, die auf technologische Lösungen für Beleuchtung, Lichtsteuerung, Konnektivität und Elektromaterial für Contracting-Projekte sowie Wohnprojekte spezialisiert ist. Nachdem sich das Unternehmen als Marktführer auf dem spanischen Markt positioniert hat, konnte es seine Präsenz in mehr als 90 Ländern konsolidieren und baut dort Geschäftsbereiche aus, die von Elektro-Kleinmaterial über Steuerungssysteme, Konnektivität, Architektur-, Innen- und Stadtbeleuchtung bis zum Aufladen von Elektrofahrzeugen reichen. Für die Simon-Gruppe arbeiten weltweit rund 4000 Mitarbeiter, die in Niederlassungen in 15 Ländern, davon 9 mit Produktionszentren, tätig sind.


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