Der Grand Prix des Lexus Design Award 2020 geht an die kenianischen Designer von BellTower und ihr Projekt „Open Source Communities“. Es handelt sich dabei um eines der dringlichsten Probleme in Entwicklungsländern – nämlich den Zugang zu sauberem Trinkwasser und welche Rolle dabei intelligente Open-Source-Pläne spielen können. Solche Pläne können helfen, Gemeinschaften effizienter zu organisieren und dadurch Wasser nachhaltig(er) zu nutzen. BellTower wurde 2014 gegründet. Das Designteam (John Brian Kamau, Joyce Wairimu Gachiri, Ian Githegi Kamau, Esther Wanjiku Kamau und Arvin Booker Kamau) hat sich auf Open-Source-Systeme und -Technologien spezialisiert. Dabei werden die Bereiche Design, Informationstechnologie, Risiko- sowie Projektmanagement und Strategie miteinander verknüpft. Die dabei entwickelten Modelle können auf persönliche, gewerbliche und sogar industrielle Bedürfnisse angewendet werden. Das Projekt beinhaltet nicht nur ein Instrument für das Sammeln und Speichern von Regenwasser als sicheres Trinkwasser, sondern impliziert auch einen Finanzplan für die Umsetzung.
Die Gewinner wurden aus insgesamt 2042 Einreichungen aus 79 Ländern ausgewählt. Aufgrund der besonderen Umstände hat Lexus in diesem Jahr erstmals eine virtuelle Jury ins Leben gerufen. Vor der Bekanntgabe des Siegers hatten alle sechs Finalisten den Juroren erklärt, wie sie eine bessere Zukunft schaffen wollen. Jeanne Gang, Jurymitglied und Gründerin des Studio Gang, kommentiert die Juryentscheidung so: „Zu verschiedenen Zeitpunkten hat Design immer wieder Ästhetik, Funktionalität oder auch Humor und Scharfsinn gefeiert. Doch in einer Zeit, in der unsere Welt vor den enormen Herausforderungen des Klimawandels und der sozialen Ungleichheit steht, sind systemische Design-Lösungen erforderlich. Der Gewinner des Grand Prix erweitert unsere Definition von Design: Hier werden auch Finanzierungssysteme für Gemeinschaftsprojekte mit einbezogen und betont, wie wichtig der Zugang zu sauberem Trinkwasser für das Gedeihen menschlicher Fähigkeiten ist. Die Designer beschäftigen sich auch mit der Frage, wie das Projekt umgesetzt und nachhaltig betrieben werden kann. Damit erweitern sie unser Denken darüber, was Design ist und was es sein könnte“, sagt Gang.
Der Jury gehörten neben Jeanne Gang auch Paola Antonelli, John Maeda sowie Simon Humphries an. Als Mentoren fungierten diesmal Joe Doucet, Bethan Gray, Philippe Malouin und Shohei Shigematsu.
Übrigens – die Bewerbungsfrist für den nächsten Lexus Design Award (2021) läuft bereits. Hier geht es zur Anmeldung.