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Memphis Milano wird Teil von Italien Radical Design

von Markus Schraml
Italien Radical Design

Italian Radical Design“ bekommt mit Memphis Milano ein neues Mitglied. Es ist nach Gufram das zweite Unternehmen der Gruppe, das für radikale Veränderungen in den Designansätzen des 20. Jahrhunderts steht. Weg von Schlagworten wie „form follows function“ oder „less is more“, hin zu kräftigen Farben und unkonventionellen Formen, die manchmal so weit gehen, dass die Objekte im herkömmlichen Sinne nicht mehr benutzbar sind.

Die Memphis-Bewegung, die zu Beginn der 1980er-Jahre von Ettore Sottsass gegründet wurde, hatte enormen Einfluss auf die Designwelt. Es ging dabei vor allem auch um eine Emanzipation von der Selbstherrlichkeit der industriellen Auftraggeber sowie um das Hinterfragen des unbedingten Funktionalismus. Die Mailänder Gruppe löste sich Ende der 80er-Jahre zwar auf, aber das Unternehmen hatte Bestand. Über „Meta Memphis“ und „Post Design“ lebte der Geist von Memphis weiter. Im Jahr 1996 übernahm Alberto Bianchi Albrici die Firma von Ernesto Gismondi (Artemide). Nun geht Memphis Milano in der Italien Radical Design Group auf, die von Sandra und Charley Vezza ins Leben gerufen wurde. Die beiden waren 2012 die Eigentümer von Gufram geworden, einer Designmarke, die sich der Verbreitung von Stücken des radikalen italienischen Designs der 1960er- und 70er-Jahre widmet. Der Erfolg mit Gufram resultierte in der Gründung von Italien Radical Design und der Vision, ähnliche Marken unter diesem Dach zu vereinen.

Memphis und Gufram

„Italien Radical Design“ wurde von Sandra und Charley Vezza mit dem Anspruch gegründet, italienische Designmarken zu bewahren, die sich durch einen unkonventionellen Designansatz auszeichnen. „Nach 10 wunderbaren Jahren mit Gufram haben wir uns entschieden, in neue Welten zu expandieren und unsere Zeit einem Projekt zu widmen, das das Ziel hat, historische italienische Designmarken wiederzubeleben, die durch eine unkonventionelle, radikale und nonkonformistische Vision vereint sind“, sagt Charley Vezza, CEO von Italian Radical Design. Er versichert, in Zukunft mit Respekt am Memphis-Katalog arbeiten zu wollen. „Memphis ist unsere erste Übernahme und wir sind sehr stolz darauf. Es gibt ein paar andere Marken, von denen wir glauben, dass sie eine großartige Ergänzung unserer Familie wären. Zukäufe werden bei uns nicht nur von Vernunft geleitet, sondern auch vom Herzen“, betont Vezza. Speziell Memphis sei eine Herzensangelegenheit.

Vezzas Begeisterung für Memphis weiß auch Alberto Bianchi Albrici zu schätzen, der nach 40 Jahren „Memphis Milano“ noch immer nach Kontinuität strebt. „Charley Vezza hat mich mit seiner Leidenschaft und seiner unternehmerischen Erfahrung beeindruckt. Ich bin stolz darauf, hier immer noch beteiligt zu sein und die Fackel an Charley und sein Team weiterzugeben, mit dem Ziel, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.“

Es ist geplant, dass die beiden Unternehmen ihre organisatorische Autonomie beibehalten, um die jeweilige Geschichte und das kulturelle Erbe weiter zu pflegen. Gleichzeitig sollen neue Synergien und Geschäftsstrategien Memphis Milano und Gufram stärken.


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